Seitenwechsel und Hansa 07 im Berliner Landesfinale
Zum einen der Fußballverein Hansa 07 aus der Wrangelstraße. Hansa war mit seinem Projekt "Champions ohne Grenzen" ins Rennen gegangen. Es wendet sich damit vor allem an Asylbewerber, die bei Hansa ohne Probleme mitkicken können. "Wir fragen nicht nach Spielerpässen oder sonstige Formalitäten", sagt der Vorsitzende Christian Haberecht. Und natürlich können die Flüchtlinge bei Hansa kostenlos trainieren und spielen. Entstanden sei dieses Angebot in einer Kooperation mit der Initiative "Fußball verbindet". "Als ich davon hörte, bin ich einfach einmal hingegangen", erzählt Harib Mir Sulaiman. Der Mann aus Afghanistan hat im Krieg seine Eltern verloren. Beim Fußball könne er diese schrecklichen Erfahrungen für einige Zeit verdrängen. "Normalerweise schlafe ich schlecht. Nach einem Spiel ist das anders. Deshalb versuche ich so oft wie möglich auf dem Platz zu stehen."
Aber nicht nur auf der eigenen Anlage kümmert sich Hansa um Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben. Vor kurzem hat der Verein dem Flüchtlingscamp am Oranienplatz einen Satz Trikots geschenkt.
Sein Engagement wurde bei Sterne des Sports mit einem vierten Platz und einem Preisgeld von 500 Euro gewürdigt.
Einen Platz besser und mit 1500 Euro bedacht wurde Seitenwechsel. Der Frauensportverein überzeugte mit seinem Projekt "Sport und Träume für Mädchen in der Grundschule". Das Angebot gibt es in mehreren Schulen im Bezirk. Das Ziel dabei: Mädchen schon sehr früh den Spaß an unterschiedlichster Art körperlicher Betätigung zu vermitteln. Und das Klischee, dass sie sich dabei vor allem für "typisch weibliche Sportarten" interessieren, stimme schon lange nicht mehr, bekräftigt Christina Ahrens von Seitenwechsel. Boxen oder Kickboxen stehe beispielsweise hoch im Kurs. "Und Fußball sowieso."
Seitenwechsel wurde 1988 als lesbischschwuler Sportverein in Kreuzberg gegründet und hat inzwischen mehr als 700 Mitglieder. Am 31. Oktober findet die Jubiläumsveranstaltung zum 25. Geburtstag statt. Dort gibt es jetzt einen weiteren Grund zum feiern.
Der Sieg beim diesjährigen Landeswettbewerb ging an den Wander-Segler-Verein 1922 aus Spandau. Er nimmt jetzt auch beim Bundesfinale im Februar in Berlin teil. Auf Platz zwei kam die Judoabteilung des PSV Olympia aus Treptow.
Die Preisverleihung fand in der Volksbank-Zentrale an der Budapester Straße in Charlottenburg statt. Die Volksbank ist mit dem Berliner Landessportbund Ausrichter des Wettbewerbs.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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