Wieder ein Zwischenfall am Flüchtlingsheim
Gegen 22 Uhr gab es an der Kreuzung Reichenberger Straße eine Auseinandersetzung zwischen fünf Personen. In deren Verlauf wurde ein 39 Jahre alter Angolaner durch Messerstiche schwer verletzt. Er musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die anderen Beteiligten flüchteten danach in das Flüchtlingsheim in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule. Polizei- und SEK-Beamte betraten kurz darauf das Gebäude, um nach ihnen zu suchen. Außerdem gab es die Befürchtung, die Gewalttätigkeiten würden sich auch im Haus fortsetzen. Sie entdeckten dort einen 23-jährigen Mann aus dem Tschad, bei dem ebenfalls Schnittverletzungen festgestellt wurden. Auch er wurde zunächst ambulant in einer Klinik behandelt und danach festgenommen. Denn weitere Ermittlungen führten zu einem Tatverdacht. Er lautet auf versuchten Totschlag. Außerdem entdeckten die Polizisten ein Messer, dass als mögliche Tatwaffe sichergestellt wurde.
Während des Einsatzes versammelten sich rund 100 Personen an den Absperrungen und bedrängten und beschimpften die Polizisten. Es gab mehrere Anzeigen, unter anderem wegen Widerstand und Körperverletzung.
Schon in den vergangene Monaten hatte es immer wieder Übergriffe im und um das Flüchtlingsheim gegeben. Gleichzeitig bleibt sowohl die Situation dort, als auch die Zukunft des Gebäudes weiter unklar. Teilweise sollen in den Räumen bis zu 400 Menschen campieren. Für sie gibt es nur wenige sanitäre Einrichtungen. Abmachungen mit den Bewohnern und ihren Sprechern zu treffen gestalte sich weiter schwierig, heißt es aus dem Bezirksamt. Geplant war eigentlich, in der einstigen Schule ein Projektehaus einzurichten. Bevor das Wirklichkeit werden konnte, kam es im Dezember 2012 zur Besetzung durch Flüchtlinge und ihre Sympathisanten. Vorgesehen war eigentlich ein Auszug im vergangenen Frühjahr. Stattdessen ist das Haus jetzt bereits den zweiten Winter okkupiert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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