Kreuzberg. Am Halleschen Ufer ist es innerhalb von gut 48 Stunden zu zwei Angriffen gekommen, bei denen eines der Opfer zunächst lebensgefährliche Verletzungen erlitt.
Bei ihm handelte es sich um einen 16-jährigen Austauschschüler aus Bolivien. Der Jugendliche überquerte zusammen mit vier weiteren Personen am 2. Januar die Straße am U-Bahnhof Hallesches Tor. Dabei scheint die Gruppe ein Auto, das in Richtung Potsdamer Platz unterwegs war, an der zügigen Weiterfahrt gehindert zu haben. Der Fahrer des Wagens steigt daraufhin aus, es kommt zu einem Wortgefecht in dessen Verlauf der PKW-Lenker den 16-Jährigen zunächst schlägt und ihm dann einen Messerstich versetzt. Der Schüler wird schwer verletzt ins Urban-Krankenhaus eingeliefert. Nach jüngsten Informationen befindet er sich inzwischen außer Lebensgefahr.
Bei dem Täter soll es sich um einen etwa 25 bis 35 Jahre alten und auffällig großen Mann vermutlich südländischer Herkunft handeln. Im Auto saßen außer ihm auch noch drei Frauen ungefähr gleichen Alters. Zwei von ihnen trugen Kopftücher, die dritte hatte lange blonde und lockige Haare. Während der Auseinandersetzung waren auch die Frauen ausgestiegen. Sie flüchteten nach der Tat zusammen mit dem Mann in dem Fahrzeug. Der Wagen wurde als ein heller, viertürigen PKW mit abgerundeter Heckpartie beschrieben. Auffällig waren seine glänzenden, neu wirkenden Felgen.
Die Polizei appelliert insbesondere an die drei Begleiterinnen, sich zu melden und eine Aussage zu machen. Sollte das nicht passieren kann auch gegen sie ermittelt werden. Denn hier habe ein Jugendlicher "schwerste Verletzungen aus nichtigem Anlass erhalten". Weitere werden Zeugen um Hinweise gebeten. Diese nimmt eine Mordkommission unter 46 64 91 12 22 entgegen.
Ebenfalls mit einem spitzen Gegenstand attackiert wurde am 4. Januar gegen 3.50 Uhr nach eigenen Angaben ein 31-jähriger Mann am Halleschen Ufer. Er sei dort mit dem Auto unterwegs gewesen und mit einem Fußgänger in Streit geraten.
Der Unbekannte habe ihn mehrfach geschlagen und einen Stich in die Schulter versetzt. Danach sei der Mann zusammen mit einer Frau in einem roten Opel Corsa geflüchtet. Die Polizei konnte die Halterin des Autos feststellen. Sie gab bei einer ersten Befragung an, keine Angaben zu dem Tatverdächtigen machen zu können. Ermittelt wird in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.
Thomas Frey / tf
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