Das Aus für das Gehege im Viktoriapark sorgt für Protest

Kreuzberg. Fünf Ziegen, vier Hasen, sowie allerlei Federvieh lebten bisher im Tiergehege im Viktoriapark. Am 23. Oktober mussten diese knapp 20 Bewohner umziehen.

Denn der seit 1920 existierende Mini-Zoo ist Vergangenheit. Seit Jahren wird das Gehege über einen Beschäftigungsträger bewirtschaftet. Dessen Verträge laufen Ende Oktober aus, eine Verlängerung gibt es nicht. Für einen Betrieb in Eigenregie fehlt Friedrichshain-Kreuzberg auch hier das Geld.

Allein für Verpflegung und den Unterhalt seien pro Jahr rund 15 000 Euro nötig, rechnet Bezirksamatssprecher Sascha Langebach vor. Dazu müsste Personal eingestellt werden. Insgesamt ergebe das schnell einen sechsstelligen Betrag. Auch ohne die derzeit geltende Haushaltssperre sei das nicht zu stemmen.

Der Bezirk hat nach eigenen Angaben erfolglos versucht, neue Partner für das Tiergelände zu finden. Nach dem Aus meldete sich allerdings ein prominenter Unterstützer. Der Schauspieler Til Schweiger, der in der Nähe eine Wohnung hat, wäre bereit, einmalig 5000 und dann pro Jahr jeweils 1000 Euro zu spenden. Für Langenbach ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Für den Erhalt bräuchten wir noch viele weitere Til Schweiger."

Das neue Domizil für Ziege, Hase und Co befindet sich jetzt in einem Tierhof in Alt-Marzahn. Auch dort können sie besucht werden.

Für viele Anwohner ist das allerdings ein schwacher Trost. Am 26. Oktober versammelten sich mehr als 50 Bürger zum Protest. Parallel dazu läuft eine Unterschriftenaktion für den Erhalt des Geheges. Knapp 200 Unterschriften habe er nach wenigen Tagen zusammen bekommen, sagt Ranko Markovic, einer der Initiatoren. Die Listen sollen am 29. Oktober in der BVV übergeben werden.

Sauer ist nicht nur Ranko Markovic auch über die Nacht- und Nebel-Aktion, mit der das Aus umgesetzt wurde. Damit sollten ganz schnell vollendete Tatsachen geschaffen werden.

Auf dem Areal will der Bezirk jetzt eine Ausstellung von Buntmetallskulpturen einrichten. Denn im öffentlichen Raum wurde mehrfach versucht diese Kunstwerke zu stehlen. Sie wurden vorsorglich abgebaut und eingelagert.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.647× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.987× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.616× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.523× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.