Neues Kontaktstelle für Süchtige
Drogenkonsumraum am Kotti

Am Kottbusser Tor hat neues Gesundheits- und Sozialzentrum mit Drogenkonsumraum eröffnet. Im Bezirk ist es die zweite Kontaktstelle für Rauschgiftsüchtige.

Direkt am Kotti sind an der Reichenberger Straße 176 die Umbauarbeiten beendet. Dort hat jetzt die „Kontaktstelle Kotti“ ihre Türen geöffnet. Sie löst das bisherige mobile Angebot für Drogenabhängige auf der Mittelinsel des Kottbusser Tors ab.

Träger der neuen Kontaktstelle ist die Fixpunkt gGmbH. Sie bietet im neuen Gesundheits- und Sozialzentrum niedrigschwellige Beratung, psychosoziale Krisenintervention und eine medizinische Not- und Erstversorgung an. Es gibt Toiletten und Waschbecken. Drogenabhängige können dort unter medizinischer Aufsicht ihre mitgebrachten Drogen konsumieren. Gebrauchte Spritzen und Nadeln werden fachgerecht entsorgt und sterile Utensilien ausgegeben. Zielgruppe sind vor allem chronische und obdachlose Suchtkranke, die woanders keine Hilfe finden. Das Zentrum steht auch Nachbarn offen, die sich über das Angebot informieren oder auf Probleme mit Drogenabhängigen im Kiez aufmerksam machen wollen.

Für Gesundheitsstadträtin Regine Sommer-Wetter (Linke) ist mit dem neuen Zentrum genau dort ein „umfassendes Angebot“ entstanden, wo es gebraucht werde. „Die Probleme am Kottbusser Tor sind komplex und können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden“, sagte Sommer-Wetter. Der Ausbau niedrigschwelliger Einrichtungen sei ein wichtiger Baustein, um die Situation der betroffenen suchtkranken und oft in Armut und Obdachlosigkeit lebenden Menschen zu verbessern und effektive Hilfsangebote zu machen. „Gleichzeitig braucht es am Kottbusser Tor auch eine Entlastung des öffentlichen Raums, um die Situation vor allem für Anwohner, Familien und Gewerbetreibende zu verbessern.“

Der Bezirk hat die Räume an der Reichenberger Straße angemietet und mit Fixpunkt hergerichtet. Eine Anschubfinanzierung kam von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt. Die Senatsverwaltung für Gesundheit finanziert den Betrieb des Zentrums. Die Kosten für den Umbau übernahm die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Das Gesundheits- und Sozialzentrum will mit dem Bezirksamt, der Polizei, dem Quartiersmanagement Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße, den Gewerbetreibenden und Hausverwaltungen im Kiez sowie mit der BVG kooperieren. Soziale Träger wollen am Standort künftig Sprechstunden anbieten. Dazu gehören beispielsweise eine Suchtberatung, Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte, Wohnungslosenhilfe, Migrations- und Flüchtlingsberatung, eine Rechtsberatung und medizinische Angebote. Das Zentrum ist täglich geöffnet. Über die Öffnungszeiten informiert Fixpunkt gGmbH auf https://www.fixpunktggmbh.org.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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