Aus der Nothilfe wird "Ohlauer 365"
Johanniter weiten ab Frühjahr ihr Angebot aus

Engagiert in der Kältehilfe: Das Team der Johanniter mit Björn Teuteberg (vorne rechts).  | Foto:  Sanna Martzahn
  • Engagiert in der Kältehilfe: Das Team der Johanniter mit Björn Teuteberg (vorne rechts).
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Die Notübernachtung an der Ohlauer Straße wird zum ganzjährigen Angebot. Das haben jetzt das Bezirksamt, die Johanniter und der Verein Fixpunkt beschlossen.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe baut ihr Angebot in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule zur „Ohler 365“ aus. Die aktuelle Notübernachtung im Reichenberger Kiez soll künftig 365 Tage im Jahr geöffnet haben. Bisher läuft das Angebot für Obdachlose und Suchtkranke nur im Winter von November bis Ende April.

Konkret soll es an der Ohlauer Straße künftig 88 Schlafplätze geben. Geplant sind außerdem eine weitere Sozialarbeiterstelle vor Ort und eine mit Fixpunkt „abgestimmte Kooperation“. Will heißen, der Verein organisiert über die akute Nothilfe hinaus längerfristige Hilfen. Mit dem neuen Angebot wollen die Johanniter auf den „akuten Mangel“ an ganzjährigen Notübernachtungsplätzen reagieren. Dieser Mangel treffe auch Kreuzberg mit seinen sozialen Brennpunkten am Görlitzer Park und am Kottbusser Tor. „Wir sind davon überzeugt, dass nur ein multiprofessioneller und kooperativer Ansatz wie in unserem Konzept ‚Ohlauer 365‘ den vielfältigen Problemlagen unserer Gäste mit und ohne Suchterkrankung gerecht werden kann“, erklärt Björn Teuteberg, Regionalvorstand Berlin der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Im besten Fall führt dieser Ansatz aus der Obdachlosigkeit zurück in ein geregeltes Leben, aus der Illegalität in die Legalität und aus der Sucht in ein Leben ohne Abhängigkeit.“ Starten soll das Vorhaben im kommenden Frühjahr, sofern die Finanzierung sicher ist.

„Mehr Notübernachtungsplätze für Betroffene sind eine der Maßnahmen, auf die sich Senat und Bezirke beim Sicherheitsgipfel verständigt haben“, informiert Bürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). „Daher bin ich optimistisch, was eine Finanzierung durch das Land betrifft.“ Sagt der Senat die Finanzierung zu, könne das Konzept schnell umgesetzt werden, ergänzt Sozialstadtrat Oliver Nöll (Linke). „Mit den Johannitern und Fixpunkt haben zwei Träger dieses Konzept entwickelt, die selbst langjährig im Kiez ansässig und bestens vernetzt sind.“

Der Verein Johanniter-Unfall-Hilfe engagiert sich schon seit Jahren im Rahmen der Berliner Kältehilfe. In der Notübernachtung Ohlauer Straße 22 haben rund 80 Menschen Platz, die auf der Straße leben. Die erste Etage ist für Frauen reserviert. Alle bekommen ein warmes Abendessen, Kleidung und können duschen. Auch eine medizinische Sprechstunde wird angeboten. Damit die Notübernachtung Nacht für Nacht zwölf Stunden lang betrieben werden kann, helfen viele Johanniter ehrenamtlich aus.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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