Etwas Warmes braucht der Mensch
Kältehilfe der Johanniter ist gestartet

Ehrenamtliche Helfer haben die Räumlichkeiten in der Ohlauer Straße 22 in Kreuzberg für die Notübernachtung vorbereitet. Nun ist alles für die Gäste startklar. | Foto: Michael Rapaic/Johanniter
  • Ehrenamtliche Helfer haben die Räumlichkeiten in der Ohlauer Straße 22 in Kreuzberg für die Notübernachtung vorbereitet. Nun ist alles für die Gäste startklar.
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Die Nächte werden wieder kälter. Für die obdachlosen Menschen auf Berlins Straßen ist das eine große Herausforderung. Um ihnen geschützte Räume zu bieten, öffnen die Berliner Johanniter seit 1. November wieder ihre Notübernachtung in der Ohlauer Straße 22 in Kreuzberg.

Bereits zum fünften Mal in Folge finden in der Johanniter-Notübernachtung in der Ohlauer Straße in diesem Winter rund 80 Gäste Platz. "Besonders in der kalten Jahreszeit sind solche geschützten Rückzugsorte wichtig, weil obdachlose Menschen der Kälte und Gewalt auf den Straßen stark ausgeliefert sind", erklärt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Jeder Mensch, egal welches Schicksal er hat, findet bei uns Geborgenheit.“

Kleiderkammer
und medizinische Sprechstunde

Die Gäste der Notübernachtung sind in Schlafräumen mit jeweils sechs Betten untergebracht. Nach ihrer Ankunft erhalten sie ein warmes Abendessen und starten morgens den Tag mit einem Frühstück. Zudem können die Gäste duschen und sich mit Winterkleidung ausstatten – dafür ist die Kleiderkammer jeden Tag geöffnet. Einmal wöchentlich, bei Bedarf auch öfter, bieten die Johanniter in ihrer Notübernachtung eine medizinische Sprechstunde an, die sich auch an Menschen ohne Krankenversicherung richtet. Sie werden von ehrenamtlichen Ärzten zusammen mit medizinischem Fachpersonal der Johanniter betreut.

Viele Ehrenamtliche packen mit an

Damit die Notübernachtung verlässlich jede Nacht für ihre Gäste geöffnet werden kann, werden die Johanniter von vielen Ehrenamtlichen unterstützt. Sie empfangen die Gäste, bereiten das Abendessen vor und haben bei Sorgen ein offenes Ohr. "Wir sind sehr stolz auf unsere über 300 freiwilligen Helfer, die regelmäßig hier ihren Dienst am Nächsten leisten", sagt Dr. Grzegorz Wierciochin, Ehrenamtskoordinator der Berliner Johanniter.

Winterkleidung und Essen spenden

Darüber hinaus müssen die Gäste mit dem Notwendigsten versorgt werden. „Besonders bei Winterkleidung und Hygieneartikeln sind wir regelmäßig auf Spenden angewiesen“, erläutert Wierciochin. Auch werden die regelmäßigen Mahlzeiten erst durch Spenden ermöglicht. Die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule stellt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg den Johannitern als Notübernachtung zur Verfügung. "Für die reibungslose Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden sind wir jedes Jahr sehr dankbar", so Teuteberg.

Feste Anlaufstelle vieler Obdachlosen

"Es hat sich bewährt, dass wir nicht nur während des Winters für die wohnungslosen Menschen vor Ort sind, sondern über das ganze Jahr den Kontakt halten", erklärt Ehrenamtskoordinator Wierciochin. So boten die Johanniter während der Sommermonate eine wöchentliche Arztsprechstunde und die tägliche "Kiezmalzeit" an, bei der monatlich ca. 1.500 Menschen in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule mit einem Abendessen versorgt wurden. Viele dieser Gäste kommen im Winter auch in die Notübernachtung. „Die Gerhart-Hauptmann-Schule ist für viele Obdachlose ein fester und verlässlicher Bestandteil ihres Tagesablaufs geworden“, so Dr. Grzegorz Wierciochin.

Wärmecafé ist auch geöffnet

Die ehrenamtlichen Kräfte und Spenden sind auch das Standbein des Wärmecafés „Krause“ in der Kreuzberger St.-Thomas-Kirche. Zusätzlich zur Notübernachtung öffnen die Johanniter das Café ab Anfang November: Dienstags bis freitags erhalten Hilfsbedürftige dort eine warme Mahlzeit und können sich aufwärmen.

Johanniter-Notübernachtung, Ohlauer Straße 22, 10999 Berlin, täglich von 19 Uhr bis 7 Uhr geöffnet. Wärmecafé „Krause“ in der St.-Thomas-Kirche, Am Bethaniendamm 25, 10997 Berlin, dienstags bis freitags von 17 bis 21 Uhr geöffnet. www.johanniter.de/kaeltehilfe-berlin.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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