Baerwaldbad ist insolvent: Betrieb soll zunächst weiter gehen

Schwimmhalle seit 1901: Durch die Insolvenz des bisherigen Betreibers ist die Zukunft des Baerwaldbades erneut gefährdet. | Foto: Thomas Frey
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Kreuzberg. Die Nachricht kommt nur wenige Wochen, nachdem das Baerwaldbad nach eineinhalbjähriger Pause wieder eröffnet hatte. Der Betreiber der Badeanstalt hat Insolvenz angemeldet.

Es handelt sich um den TSB Berlin, der seit 2003 verantwortlich für das Gebäude an der Baerwaldstraße ist.

Ursache für die Zahlungsunfähigkeit sei die lange Schließzeit gewesen, sagt Dietmar Kersten. Er und sein Bruder Guido waren Anfang Februar zu neuen Vorständen des TSB gewählt worden. Danach seien sie, nach eigenen Angaben, zum ersten Mal detailliert mit der finanziellen Situation konfrontiert worden. Dabei zeigten sich Verbindlichkeiten in Höhe von rund 115 000 Euro, die nicht ansatzweise beglichen werden können. "Es blieb nur der Insolvenzantrag."

Die Kerstens kommen von den Berliner Wasserratten, mit deren Förderverein der TSB zunächst fusionieren wollte. Das hatte sich im Sommer 2016 zerschlagen. Jetzt stiegen sie als Privatpersonen ein.

Die Brüder sind bis Mitte vergangenen Jahres auch immer wieder vorstellig geworden, wenn es um eine möglichst baldige Wiedereröffnung des Baerwaldbades ging. Wie mehrfach berichtet, waren die beiden Schwimmhallen im März beziehungsweise Mai 2015 vom Gesundheitsamt geschlossen worden. Es sah dort gravierende Mängel, die auch Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Besucher haben könnten. Danach entbrannte eine auch politische Auseinandersetzung, bei der es nicht nur um mögliche Ursachen für Schimmelbildung, Gutachten oder alte und neue Vorgaben ging. SPD, Linke, CDU und Piraten warfen den Grünen und Bürgermeisterin Monika Herrmann als Verantwortliche für den Gesundheitsbereich vor, sie würden das Bad am liebsten trockenlegen. Die wiesen das zurück, machten aber klar, dass sie gegen die Expertisen des Gesundheitsamtes weder vorgehen konnten noch wollten.

Trotz der Insolvenz soll der Betrieb zunächst weitergehen. Es werde jetzt viele Gespräche geben, sagt Sportstadtrat Andy Hehmke (SPD). Dabei geht es um die Suche nach einem möglichen Träger, vielleicht auch um ein größeres Engagement der Berliner Bäder Betriebe. Alles mit dem Ziel, das Baerwaldbad zu erhalten. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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