Heimfall ausgelöst
Baerwaldbad ist wieder in Bezirksbesitz

Die Tür zum Baerwaldbad wird noch länger geschlossen bleiben.  | Foto: Thomas Frey
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Der Bezirk ist seit Ende vergangenen Jahres wieder Eigentümer des Baerwaldbades. Er will es aber nicht lange bleiben. Vor allem muss es jetzt ein Konzept für die Zukunft des Gebäudes geben.

Die Badeanstalt an der Baerwaldstraße war seit 2003 vom Verein ZSB Berlin betrieben worden, der 2011 das Objekt per Erbbaurechtsvertrag erwarb. Anfang 2017 meldete der Verein Insolvenz an, die beiden Schwimmhallen sind seither endgültig geschlossen (wir berichteten mehrfach). Wegen der Insolvenz wurde jetzt die Rückübertragung, der sogenannte "Heimfall" vollzogen.

Zunächst an den Bezirk. Der will aber, dass möglichst schnell das Berliner Immobilienmanagement BIM die Geschäftsbesorgung übernimmt. Wie insgesamt das Gebäude in die Verantwortung des Landes Berlin übergehen soll.

Schon deshalb, weil dort immenser Sanierungsbedarf besteht. Er könnte sich nach groben Schätzungen auf eine Summe bis zu 30 Millionen Euro belaufen. Daran anschließend stellt sich die Frage nach der weiteren Zukunft des Bades.

Die Bezirkspolitik ist da eindeutig positioniert. Ein einstimmiger Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im vergangenen Sommer fordert den auch künftigen Betrieb als öffentliches Hallenbad sowie für das Schul- und Vereinsschwimmen. Verwiesen wird dabei nicht zuletzt auf die prekäre Bädersituation in Friedrichshain-Kreuzberg. Das Gebäude an der Holzmarktstraße ist inzwischen geschlossen und soll erst in einigen Jahren im Zuge eines dort geplanten Neubaus von Studentenwohnungen wieder eröffnen.

Bleibt derzeit nur noch das Wellenbad am Spreewaldplatz als überdachter Schwimmbereich. Aber ab Spätherbst steht es wegen einer umfassenden Komplettsanierung ebenfalls voraussichtlich zweieinhalb Jahre nicht zur Verfügung, wie die Berliner Bäder Betriebe (BBB) gerade noch einmal ankündigten. Friedrichshain-Kreuzberg sitzt dann in Sachen Schwimmen in den Wintermonaten auf dem Trockenen.

Die Bäderbetriebe sollen zumindest mittelfristig auch der Besitzer und Betreiber des Baerwaldbades werden, wie Sportstadtrat Andy Hehmke (SPD) noch einmal bekräftigt. Wobei auch er einräumt, dass bei den BBB die Begeisterung über diese Idee nicht gerade überschäumend ist. Entscheidend sei aber das Votum der Landesebene. Klar ist allerdings ebenfalls: Selbst wenn das alles so funktioniert wird es wahrscheinlich einige Jahre dauern, bis das Baerwaldbad wieder geöffnet ist.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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