Spielen wie bei Stefan Raab
Gerry Stöcker machte aus einer Gameshow eine Geschäftsidee

Gar nicht so einfach, Spielfiguren per Magnet fortzubewegen. | Foto: Thomas Frey
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  • Gar nicht so einfach, Spielfiguren per Magnet fortzubewegen.
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"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (Friedrich Schiller): Die acht Herren lieben die Herausforderung. Deshalb haben sie sich hier angemeldet. Irgendwo zwischen ultimativem Kick und spaßigem Abend pendeln ihre Erwartungen.

Gernot "Gerry" Stöcker soll sie erfüllen. Der 31-Jährige hat Ende vergangenen Jahres "WhatAGame" an der Blücherstraße eröffnet. Ein besonderes und in seiner Art anscheinend bisher einmaliges Spieleparadies. Die Idee ist allerdings nicht völlig aus der Luft gegriffen. Sie orientiert sich an der einstigen Fernsehshow "Schlag den Raab". Kandidaten traten dort gegen Namensgeber Stefan Raab an. Fitness war dort ebenso gefragt wie Intuition und Allgemeinbildung.

Das TV-Format hat Gerry Stöcker immer begeistert. Ähnliches, wenn auch ohne Kameras, auf die Beine zu stellen, war etwas, was ihn reizte. Also sattelte der Finanzcontroller um und gründete "WhatAGame".

Rund 100 Spiele im Angebot

Wie der Spielparcours konkret abläuft, lässt sich am Beispiel der acht Herren ganz gut beobachten. Die Gruppe kommt aus Kyritz an der Knatter in Brandenburg. Ihre Mitglieder sind zwischen Anfang 20 und Mitte 30. Auf das Angebot sind sie im Internet aufmerksam geworden. Sie treffen sich regelmäßig, auch zu fordernder Freizeitgestaltung. Anlass für diesen Termin ist der Geburtstag von Christof (26). Solche Formationen gehören inzwischen ebenso zur Kundschaft von Gerry Stöcker wie Familien oder Firmenverbände. Ihre Teilnehmerzahl variiert zwischen weniger als einem halben Dutzend bis zu mehr als 30. Auch alle Altersgruppen wären vertreten. Für Kinder gibt es ein spezielles Programm.

Inzwischen hat Stöcker rund 100 verschiedene Spiele im Angebot. Anders als bei Raab tritt hier jeder gegen jeden an oder verschiedene Teams messen sich. Seine Gäste können unter den vier Kategorien Geschicklichkeit, Taktik, Sport und Wissen ihren Schwerpunkt wählen. Was sie dann jeweils erwartet, bleibt die Überraschung.

Die Kameraden aus Kyritz werden als erstes mit Magnetfußball konfrontiert. Die Spielfiguren dürfen nur mit Bodenhaftung agieren und sollen dabei den Ball im gegnerischen Tor unterbringen. Zwei Treffer reichen für den Sieg in einer Runde. Dann kommt es zur nächsten Paarung. Alle Teilnehmer müssen sich einmal untereinander gemessen haben. Für jeden Sieg gibt es einen Punkt.

Jeder kann glänzen

Die Herren sind konzentriert bei der Sache. Manche hadern mit dem Spielverlauf. Es wird deutlich, Ehrgeiz ist ihnen nicht fremd. Aber nie so, dass es unangenehm wird. Besondere Leistungen werden entsprechend gewürdigt. Geburtstagskind Christof zeigt sich sehr talentiert, als es darum geht, eine Kugel zwischen zwei Stäben zu jonglieren. Wie insgesamt die verschiedenen Aufgaben verschiedene Mitspieler glänzen lassen. Was von Gerry Stöcker auch so gewollt ist und schon bei seiner Auswahl eine Rolle spielt.

Max, der am Ende gewinnt, startet eher durchwachsen und läuft erst bei den letzten drei Runden zu Hochform auf. Philip kommt mit dem Magnetkick überhaupt nicht zurecht. Als es dagegen darum geht, rückwärts abgespielte Popsongs zu erkennen, ist er nicht zu schlagen. Wer der Meinung ist, er habe den Titel erraten, muss einen Buzzer drücken. Falsche Angaben werden mit Punkten für die anderen und entsprechender Frozzelei quittiert. Speziell, wenn die Antworten knapp daneben liegt. "Coldplay?" "Richtig". "Viva la Vida?" Nein. "Paradise" wäre die Lösung gewesen. Dass „Californication“ von Red Hot Chili Peppers als „Californiacation“ tituliert wird, lässt Gerry dagegen durchgehen.

Es ist nur ein Spiel

Er hat, während solche und weitere Spiele laufen, einen ziemlich anstrengenden Job. Er muss das Geschehen beobachten oder, wie beim Song-Contest, die verfremdeten Lieder abspielen. Auf das Einhalten der Regeln achten, das Ergebnis verfolgen, die Punkte notieren. Danach die nächste Aufgabe erklären, einschließlich der Outdoor-Aufgabe, denn einige Herausforderungen finden in der Regel als Außenwettbewerb auf einem nahe gelegenen Sportplatz statt.

Der Verlauf des Abends wäre ziemlich typisch gewesen, sagt Gerry als das Spiel vorbei ist. Wobei typisch bedeutet, dass es auch Unterschiede und Überraschungen gibt. Die Zusammensetzung einer Gruppe spiele dabei ebenso eine Rolle wie die einzelnen Charaktere. Manche geben sich eher entspannt, andere wollen glänzen. Betriebskollegen agierten anders als Freundescliquen und die wiederum anders als Heranwachsende. Der gemeinsame Nenner: Jeder soll zwei Stunden Spaß haben. Für alle und erst recht für Gerry Stöcker gilt deshalb: Es ist nur ein Spiel. Aber gleichzeitig auch ein bisschen mehr.

WhatAGame, Blücherstraße 32, Telefon: 0179 101 55 53, Website: www.whatagame.de. Der Preis ist abhängig von der Gruppengröße. Er beträgt bei zwei Spielern, der Mindestzahl, 72 Euro pro Person, ab zehn Anmeldungen 32 Euro je Teilnehmer. WhatAGame-Chef Gerry Stöcker.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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