Klimafreundlich ernähren, Ressourcen schonen
Lebensmittel retten und kreativ kochen
Alternativen zu Fleisch entdecken, mit Resten kochen und umweltbewusster essen – das stand beim viertägigen Workshop “Von besten Resten: Tipps und Tricks” auf dem Programm. Realisiert wurde dieser von „Dein Plan Z – Zutat Zukunft“, einer im Frühjahr 2020 im Kreuzberger Bildungs- und Kreativzentrum „Die gelbe Villa“ gestarteten Einrichtung zur Berufsorientierung in Trägerschaft der SozDia Stiftung Berlin.
Zwölf junge Menschen und drei betreuende Kollegen von "Dein Plan Z" profitierten dabei von der Bildungsarbeit des gemeinnützigen Vereins "Restlos Glücklich", der sich für mehr Wertschätzung und bewussten Konsum von Lebensmitteln engagiert und sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt.
Mit Lebensmitteln nachhaltig umgehen
Das gemeinsame Ziel, Grundlagen der gesunden Ernährung zu vermitteln und für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren, wurde nicht zuletzt durch das gemeinsame Kochen mit geretteten Lebensmitteln erreicht. Zu einem der entwickelten Zero-Waste-Rezepte gehörten Brotletten, eine vegane Alternative zu Buletten. Es gehört nun zu einer durch die Teilnehmer zusammengestellten Sammlung klimafreundlicher Reste-Rezepte.
Vorurteile abbauen
Im Rahmen des Workshops bei "Dein Plan Z" sollten die 16- bis 19-jährigen Teilnehmer auch in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden. „Für die meisten der Jugendlichen war vieles unbekannt und es galt zunächst, ihre skeptische Haltung gegenüber bestimmten Gemüsesorten und einem Verzicht auf Fleisch zu überwinden. Als wir dann aber an einem von den Teilnehmern einladend gedeckten Tisch zusammen die gemeinsam zubereiteten vegetarischen und veganen Gerichte gegessen haben, konnten sie sich selbst von dem Geschmack überzeugen“, sagt Matthias Hartmann.
Der Einrichtungsleiter und gelernte Koch war über die von "Restlos Glücklich" geretteten Lebensmittel überrascht. „Was sie in Kooperation mit einem Bio-Markt mitgebracht haben, war nicht nur aussortiertes, sondern noch absolut essbares Obst und Gemüse. Gestaunt haben wir vor allem über die große Menge an Brot.“ Da hieß es dann kreativ werden: Heraus kamen Arme Ritter, Brotsalat, Brotletten und süße Ofenschlupfer.
Vor allem Brot bleibt oft übrig
Die Zubereitung der Brotletten aus übrigem, trocken gewordenem Brot war für Nina Carryer, Projektkoordinatorin Bildung bei "Restlos Glücklich", ein besonderes Highlight: „Aufgrund der hohen Erwartungshaltung der Konsumenten in Bezug auf Frische und Verfügbarkeit sind wir bei unseren Abholungen von aussortierten Lebensmitteln im Supermarkt leider viel zu oft mit riesigen Mengen Brot konfrontiert, die es zu verteilen und zu verarbeiten gilt. Daher freue ich mich, dass so viele leckere und einfallsreiche Gerichte mit Brot im Rezeptheft vertreten sind.“
Rezepte stehen zum Download
Matthias Hartmann hofft nun, dass die bei den jungen Menschen entfachte Begeisterung für das ressourcenschonende und gesunde Kochen ebenso nachwirkt wie das neue Wissen um einen umweltfreundlichen und sparsamen Konsum, die richtige Lagerung von Einkäufen, das Haltbarmachen von Nahrungsmitteln oder woran zu erkennen ist, ob Lebensmittel noch genießbar sind und was vom Obst und Gemüse alles verwertet werden kann.
Wer jetzt Appetit bekommen hat: Die Rezeptsammlung steht auf sozdia.de zum Download bereit.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.