Wasserfläche mehrfach nutzen
Partner vereinbaren Zusammenarbeit zum Regenwasser-Rückhaltebecken
Zwischen Columbiadamm, Lilienthalstraße und Züllicher Straße liegt das Regenwasser-Rückhaltebecken des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Das soll nun saniert und zu einer Versickerungsfläche umgestaltet werden.
Deshalb haben die Tempelhof Projekt GmbH, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und der Verein Floating eine Vereinbarung geschlossen und einen sogenannten Letter of Intent (LOI) unterzeichnet. Hintergrund ist, dass der Verein das Gelände seit 2028 als Naturkulturlernort nutzt und das auch in Zukunft vorhat. Gleichzeitig soll das Becken in ein paar Jahren einem nachhaltigen Regenwassermanagement dienen.
Momentan wird hier das Wasser vom Flughafen und von den benachbarten Straße gestaut, sodass sich schwere Sedimente ablagern. Überschreiten sie Grenzwerte, dann steht eine fachgerechte Entsorgung an. Anschließend wird das Wasser in den Landwehrkanal geleitet. Weil das Becken seit der Schließung des Flughafens im Jahr 2008 jedoch nicht mehr intensiv gewartet und gereinigt worden ist, fließt das Wasser inzwischen nicht mehr schnell ab. Die Folge: Es hat sich ein Feuchtgebiet für Pflanzen, Insekten, Vögel und Säugetiere entwickelt, das der Verein Floating als Forschungscampus nutzt.
Wenn sich das Becken in eine Versickerungsfläche verwandelt, wird sich natürlich auch das Ökosystem ändern. Inhalt des LOI ist es nun, herauszufinden, wie die unterschiedlichen Nutzungen miteinander zu vereinbaren sind, welche Spielräume es gibt und ob Synergien denkbar sind.
Ziel sei es, die „ökologische, klimatische, kulturelle und soziale Bedeutung des Ortes beispielhaft und nachhaltig neu zu denken“, ohne dabei die Funktionsfähigkeit der Sickerfläche einzuschränken, so Irina Dähne, Sprecherin der Tempelhof Projekt GmbH.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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