Die deutsche Stimme der Jugend bei den Vereinten Nationen
Rebecca Freitag reist als UN-Delegierte zum Klimagipfel nach New York
„Das ist ein Vollzeitjob“, sagt Rebecca Freitag über ihr ehrenamtliches Engagement. Die Studentin aus Kreuzberg ist UN-Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung. In wenigen Tagen reist sie zum Klima- und Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen am 24. und 25. September in New York.
Gemeinsam mit einem Kollegen wird Rebecca Freitag die deutsche Stimme der Jugend bei den Vereinten Nationen sein. Der Gipfel in der US-Metropole ist aber zugleich das Delegierten-Finale der 26-jährigen Studentin. Im November gibt sie nach zwei Jahren turnusmäßig ihr Amt an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin ab. Zwei Jahre war sie dann im Amt. Eine lange Zeit, in der sie für zwölf Monate sogar ihr Studium ruhen ließ. „Es war eine „super spannende“ und sehr fruchtbare Zeit“, sagt sie.
Rebecca engagiert sich seit 2012 für den Umweltschutz. Sie gehört unter anderem dem Vorstand der Jugend des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) an. Außerdem gründete sie den Mobilitäts-Arbeitskreis „Fahrrad-Bande“ mit, der den Volksentscheid Fahrrad unterstützte.
Aktiv fürs Klima
Auf New York hat sich die 26-Jährige in besonderer Weise vorbereitet. Vor drei Monaten hat sie die internationale Klimakampagne „All in for Climate Action“ angestoßen. Junge Leute starten hierbei Petitionen zum Klimaschutz. „66 Länder sind schon dabei.“
Die „globale Komponente“ hat die Masterstudentin der interdisziplinären Umweltwissenschaften an der Humboldt-Universität schon immer gefallen. Denn es gebe nur globale Lösungen zum Klima- und Umweltschutz. Diese globalen Lösungen würden auf lokaler Ebene erarbeitet. Deshalb sei die Hauptstadt genau der richtige Ort für ihr Engagement. Deren junge Protestkultur habe sie zu Aktionen wie beispielsweise den Auftritt vor den Vereinten Nationen im Plastiktütenkleid inspiriert. Und in ihrer Heimatstadt kann Rebecca Freitag richtig Lobbyarbeit betreiben. Sie sei nahe dran an Bundesministerien, Bundestagsabgeordneten, maßgeblichen zivilgesellschaftlichen Akteuren und Wirtschaftsvertretern, sagt die junge Frau, die sich ausschließlich vegan ernährt und das ganze Jahr über Fahrrad fährt.
"Alles muss sich grundlegend ändern"
„Wir kommen an unsere Grenzen. Vieles muss sich grundlegend ändern.“ Der Staat müsse die Rahmenbedingungen so ändern, dass es einfach und preiswert ist, nachhaltig zu leben, erklärt die Berliner UN-Delegierte. „Damit hätten wir schon vor 20 Jahren anfangen sollen.“ Natürlich begrüßt sie die Fridays for Future-Bewegung sehr. Sie habe ihr starken „Rückenwind für Argumente“ geliefert.
Als UN-Jugenddelegierte ist sie viel auf Reisen. Sie spricht neben Englisch und Französisch auch Spanisch und sogar Mandarin. Letzteres hat sie in Hongkong gelernt, wo sie ein halbes Jahr studiert hat. Danach absolvierte sie ein Praktikum bei einer Klimaschutz-Nichtregierungsorganisation in Peking.
Zweimal im Jahr begleitet sie die deutsche UN-Delegation nach New York. Über Facebook und Instagram informiert sie ihre Gleichaltrigen in der Heimat über das, was in Big Apple vor sich geht. In Deutschland besucht Rebecca Freitag Schulklassen, Pfadfindercamps und Veranstaltungen junger Gewerkschafter. Die UN-Jugenddelegierte nimmt auf Einladung an Diskussionsrunden teil oder redet auf Demonstrationen. Sie spricht über die 17 ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. An die Veranstaltungsorte reist sie ausschließlich mit der Bahn. „Und wenn es 13 Stunden dauert.“
Mehr Informationen über Rebecca Freitag und das Amt einer UN-Jugenddelegierten gibt es im Internet auf rebecca-freitag.de.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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