Blaue Route bis zum Südstern
Bezirk bekommt zweite Fahrradstraße
Die Markierungsarbeiten sind gelaufen. Seit wenigen Tagen haben Radfahrer auf der blauen Route zwischen Südstern und Mariannenplatz Vorfahrt. Es ist die zweite Fahrradstraße in Friedrichshain-Kreuzberg.
Die Körtestraße macht auf Blau und zwar dauerhaft. Offiziell ist sie jetzt nämlich eine Fahrradstraße. Davon zeugen vor jeder Kreuzung die blauen Piktogramme auf der Fahrbahn und die vorerst provisorischen Verkehrsschilder am Straßenrand. Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) hat sie am 14. Juli eröffnet. Sämtliche Markierungsarbeiten brauchten da noch drei Tage, denn die neue Fahrradstraße zieht sich nicht nur über die Körtestraße.
Vielmehr verläuft die blaue Route auf zwei Kilometern quer durch Kreuzberg und zwar vom Mariannenplatz bis zum Südstern über die Mariannenstraße und das verkehrsberuhigte Fraenkelufer, weiter über die Admiralsbrücke, die Grimmstraße und schließlich bis zur Körtestraße. Auf der Fahrradstraße müssen sich Autofahrer fortan nicht nur an Tempo 30 halten, sondern es auch aushalten, wenn die Radfahrer nebeneinander herfahren und uneingeschränkten Vortritt genießen. Mit dem Auto dürfen nur Anlieger und Lieferanten durch.
Durchgangsverkehr soll gestoppt werden
Mit der neuen Fahrradstraße will der Bezirk vor allem den Durchgangsverkehr von Mitte nach Tempelhof-Schöneberg stoppen. Außerdem habe sich die Strecke angeboten, da sie von vielen Radfahrern bereits rege genutzt werde, sagte Monika Herrmann. „Auf der Fahrradstraße haben sie jetzt mehr Platz und Komfort.“ Bis die Autofahrer die neuen Regeln akzeptieren, werde es dagegen wohl etwas länger dauern, schätzte die Bürgermeisterin. Ob die blaue Route auch Fahrbahnschwellen bekommt, um den motorisierten Verkehr zusätzlich ausbremsen, behält sich der Bezirk vor. Man habe jetzt ein erstes Zeichen gesetzt, sagte Felix Weisbrich, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes. „Damit haben wir das Recht, die Straße weiter zu gestalten.“ Mit Fahrradbügeln zum Beispiel.
Die neue Fahrradstraße ist die zweite im Bezirk. Die erste war die Bergmannstraße zwischen Südstern und Marheinekeplatz. Dabei soll es im Bezirk aber nicht bleiben. Für den Wrangelkiez sei ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, informierte Monika Herrmann. Über den Bergmannkiez und weitere Kieze in Friedrichshain werde diskutiert. „Wir bekommen da viel Druck aus der Bevölkerung“, so Herrmann. Was auch ein Grund dafür ist, dass sich der Bezirk besonders aktiv für fahrradfreundliche und möglichst autofreie Kieze engagiert. So hat Friedrichshain-Kreuzberg mittlerweile elf Pop-up-Radwege und damit die meisten in ganz Berlin.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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