Rollende Wundertüte
Erstes Spielstraßenmobil fährt im Graefekiez vor

Das Spielstraßenmobil nimmt Fahrt auf: Projektleiter Jan Evertz mit Annika Gerold, Cornelia Dittrich (von links) und Nola.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Das Spielstraßenmobil nimmt Fahrt auf: Projektleiter Jan Evertz mit Annika Gerold, Cornelia Dittrich (von links) und Nola.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Ein Spielstraßenmobil ist im Graefekiez vorgefahren. Im Gepäck hat es alles, was das Kinderherz begehrt – von bunter Kreide bis zum Fußball. Die rollende Spielzeugkiste stoppt im Bezirk jetzt regelmäßig in den neun temporären Spielstraßen. In Berlin gibt es das sonst nirgendwo.

Später Nachmittag in der Böckhstraße. Wimpel hängen in den Bäumen. Wasserblaue Kreide auf dem Asphalt. Jungs spielen Fußball, Mädchen radeln auf Pedalos. Unter einem Baum grübeln zwei Knirpse über einem Schachspiel. Es ist Spielstraßenzeit.

Doch heute ist es nicht wie sonst. Eine rollende Wundertüte hat den Kindern das neue Spielzeug vorbeigebracht. Frisbee und Fußball, softigen Federball und ein Turmbauspiel, Springseil und Gummitwist, Seifenblasen und einen roten Kullerkreisel, Pedalos und ein Bodenschachspiel.

Die Wundertüte ist natürlich kein echtes Wunder, sondern das erste Spielstraßenmobil im Bezirk. Das dreirädrige Lastenrad mit Anhänger fährt in Friedrichshain und Kreuzberg alle neun temporären Spielstraßen an und versorgt die Kids mit Material und Spielgeräten, die Eltern eher nicht zu Hause haben. Da nicht alles gleichzeitig in das Spielmobil passt, wird es bei jeder Aktion neu mit ausgetauschtem Material beladen und bleibt so über die Saison hinweg eine kleine Wundertüte.

Damit nichts verloren geht, sind alle Spielzeuge mit dem Bezirkswappen markiert, informiert Cornelia Dittrich, Koordinatorin für die temporären Spielstraßen im Bezirksamt. Über Nacht kommt das Spielmobil in einem geschützten Container unter. 15 000 Euro hat es gekostet, finanziert über ein Förderprogramm für Spielstraßen der Senatsmobilitätsverwaltung. „Wir sind berlinweit der erste Bezirk, der so ein Spielstraßenmobil hat“, sagt die zuständige Stadträtin Annika Gerold (Grüne). Eltern und Kitas hätten es sich gewünscht, aber auch Anwohner, die sich für die Spielstraßen engagieren. Die Fahrten mit dem Spielstraßenmobil übernehmen zwei Honorarkräfte vom Verein Junge Menschen und Mobilität (JuMo). Der Verein ist zusammen mit dem Dachverband Berliner Kinder und Schülerläden (DaKS) der Kooperationspartner des Bezirksamtes für dieses Projekt.

Dass das Spielstraßenmobil seinen ersten Einsatz im Graefekiez hat, kommt nicht von ungefähr. Die Böckhstraße ist seit Ende der Sommerferien 2019 zwischen Grimm- und Graefestraße einen Nachmittag pro Woche für Autos gesperrt und war die erste temporäre Spielstraße in Berlin. Inzwischen hat der Bezirk neun solcher Spielstraßen. In Friedrichshain zum Beispiel auf der Bänschstraße und in Kreuzberg auf der Forster Straße. Überall haben dauerhaft angelegte temporäre Spielstraßen noch nicht Schule gemacht. Sie gibt es bislang nur noch in Mitte, Pankow und Neukölln. “Wir hoffen, es werden mehr“, sagt Cornelia Dittrich. Als Ansprechpartnerin für alle zwölf Bezirke berate sie hier gern.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 301× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 599× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 579× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.000× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.