Zeichen der Mobilitätswende
Geschützter Radstreifen an der Hasenheide eingeweiht
Das Foto bot sich an: Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (für Bündnis90/Grüne) und Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) per Rad auf der neuen Spur unterwegs.
Beide haben am 16. April den geschützten Radstreifen entlang der Hasenheide offiziell eingeweiht. Er führt über einen Kilometer vom Südstern bis zum Hermannplatz. Kosten: knapp eine halbe Million Euro. Bauzeit: seit Jahresbeginn. Eigentlich hätte es schon etwas früher losgehen sollen, aber vor allem die Vergabe des Auftrags an eine Firma mit noch freien Kapazitäten erwies sich als etwas schwierig.
Umso wichtiger, dass Friedrichshain-Kreuzberg nicht nur bei dieser Investition in die Fahrradinfrastruktur am Ball geblieben sei, lobte Regine Günther. Das zeige, was möglich sei, wenn ein Bezirk sich engagiere.
Bürgermeisterin und Fahrradfahrerin Herrmann wertete die Radstreifenoffensive als zumindest ein Zeichen der Mobilitätswende. Zum ersten Mal seit Einführung der Busspuren vor 30 Jahren passiere in dieser Richtung etwas. Wie damals gebe es Widerstand. Und alle während drei Jahrzehnten liegen gebliebenen Verkehrsprobleme ließen sich eben nicht in kurzer Zeit lösen. Mit dem Stichwort Mobilitätswende meinte sie auch nicht nur die neuen Strecken für Pedaltreter. Sondern auch autofreie Kieze oder die Begegnungszone in der Bergmannstraße.
Weitere Radstreifen sind geplant
Der Radstreifen an der Hasenheide ist nach der Holzmarktstraße in Mitte und dem Dahlemer Weg in Zehlendorf der dritte seiner Art in Berlin. Ganz durchgehend ist er noch nicht passierbar. Wegen Bauarbeiten im Bereich der Einmündung an der Fichtestraße kann dort erst Anfang kommenden Jahres gebaut werden.
Noch 2019 soll es sieben weitere solcher Spuren geben, darunter in Friedrichshain an der Frankfurter Allee zwischen Niederbarnim- und Müggelstraße und an der Karl-Marx-Allee in Mitte vom Alexanderplatz bis Strausberger Platz, ebenso wie die Verlängerung der jetzt eingeweihten Route vom Hermannplatz über die Karl-Marx-Straße in Neukölln.
Die Streifen sind durch Poller von den Fahrspuren für den Autoverkehr getrennt. Nicht unbedingt die beste Lösung, aber wegen der Sicherheit noch nötig, findet Monika Herrmann. Vielleicht könne eines Tages, wenn die Mobilitätswende zum Allgemeingut geworden sei, darauf verzichtet werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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