"Keine Begegnungszone": SPD fordert, das Projekt in der Bergmannstraße zu stoppen
Kreuzberg. Für die vorgesehene Begegnungszone Bergmannstraße soll voraussichtlich im September ein Planungskonzept vorliegen.
Zumindest nach Ansicht der SPD-Fraktion in der BVV könnte diese Arbeit auch unterbleiben. Denn sie fordert jetzt in einem Antrag, das gesamte Projekt zu stoppen.
Ihren Vorstoß begründen die Sozialdemokraten damit, dass das Einrichten der Begegnungszone an drei Bedingungen geknüpft wurde, die sich aber in keiner der Planungsvarianten finden lassen. Eine wichtige Forderung war dabei eine Sperre am südlichen Ende der Zossener Straße für den Individualverkehr. Das sei bisher ebenso wenig erfüllt wie einen Anschluss der Begegnungszone an den Fußgängerbereich um die Marheineke-Markthalle sowie ein Einbeziehen umliegender Quartiere in das Gesamtkonzept, findet die SPD.
Außerdem verweist sie darauf, dass auch Anwohner und Geschäftsleute mehrheitlich einer baulichen Veränderung der Bergmannstraße ablehnend gegenüberstehen. Erwartet würden steigende Gewerbemieten, Gentrifizierung sowie langwierige Umbauzeiten. Auch bei der im Frühjahr stattgefundenen Online-Befragung wurden alle vorgestellten Planideen mehrheitlich negativ bewertet.
Konzept nach den Ferien
Die BVV überwies den Antrag zunächst an den Ausschuss für Umwelt und Verkehr, der am 6. September noch einmal tagt. Vielleicht sei bis dahin auch schon mehr über die konkreten Pläne bekannt, meinte der grüne Bezirksverordnete Manuel Sahib.
Nach Angaben von Horst Wohlfarth von Alm, dem Verantwortlichen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, will das beauftragte Büro LK Argus nach den Sommerferien sein Konzept vorstellen. Wie es danach bekannt gemacht und präsentiert werde, entscheide die Steuerungsrunde. Ob dazu erneut eine Bürgerversammlung stattfinden wird, ließ er zwar offen. Aber es sei davon auszugehen, dass es auch eine Information für Menschen geben werde, die nicht online seien. Den SPD-Vorstoß zum Ende der Begegnungszone fand Wohlfarth von Alm etwas "merkwürdig". Aber es liege in der Hand der BVV Friedrichshain-Kreuzberg, wie sie damit umgehe. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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