Mahnwache für getötete Fußgängerin in Kreuzberg
Am 20. Februar versammelten sich rund 50 Menschen zu einer Mahnwache am Kottbusser Tor. Dort war einen Tag zuvor eine 63 Jahre alte Fußgängerin von einem Sattelzug überfahren und getötet worden.
Bei der Mahnwache, zu der der Verein Changing Cities aufgerufen hatte, ging es um das Gedenken an ein weiteres Opfer im Straßenverkehr. Gleichzeitig aber auch um Forderungen, wie solche Unfälle in Zukunft vermieden werden können.
Die Frau wurde von dem Laster an der Einmündung der Kottbusser- in die Skalitzer Straße erfasst. Möglicherweise befand sie sich im toten Winkel, konnte also vom Fahrer nicht durch den Außenspiegel bemerkt werden. Deshalb verlangt Changing Cities unter anderem einen verpflichtenden Einbau von Abbiegeassistenten für Lkw. Gleiches haben am 13. Februar die Koalitionsfraktionen von SPD, Linke und Bündnis90/Grüne als Antrag für eine Bundesratsinitiative Berlins formuliert.
"Um zu garantieren, dass die Systeme eingebaut und nicht abgeschaltet werden, müssen gegebenenfalls auch die Speditionen und die Fahrer strafrechtlich in den Fokus genommen werden", erklärte Denis Petri von Changing Cities.
Am Unfallort, dem Kreisel am Kottbusser Tor, sieht sein Verein ebenfalls Nachbesserungsbedarf. Zwar seien dort erst vor wenigen Jahren Radwege angelegt worden, es habe aber keine Maßnahmen gegeben, um die Abbiegegeschwindigkeit für Fahrzeuge zu reduzieren. Deshalb komme es dort immer wieder zu gefährlichen Situationen für Fußgänger und Radfahrer.
Und nicht nur an dieser Stelle sei ihr Schutz vielfach unzureichend. Das zeige sich schon an den bisher sieben Verkehrstoten seit Jahresbeginn. 2017 kamen in Berlin 34 Menschen ums Leben.
Die Polizei sucht im Zusammenhang mit dem tödlichen Unfall vom 19. Februar nach weiteren Zeugen. Insbesondere muss noch abschließend geklärt werden, aus welcher Richtung die Frau gekommen und wo sie die Fahrbahn der Skalitzer Straße überquert haben soll. Hinweise an den Verkehrsermittlungsdienst der Direktion 5 an der Golßener Straße, 46 64 57 28 00 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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