Konsequenzen nach tödlichen Unfällen
Senat kündigt Veränderungen an
Nach den beiden Verkehrsunfällen mit Todesfolge in Kreuzberg hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erste "Sofortmaßnahmen" angekündigt.
Für das Kottbusser Tor sollen vorrangig "signaltechnische Maßnahmen an den Ampeln" geprüft werden, wurde nach einer Vor-Ort-Begehung am 9. Januar mitgeteilt. Das könnten zum Beispiel unterschiedliche Rot- und Grün-Phasen für den Fahrzeug- und den Radverkehr bedeuten. Als weitere Konsequenz wird der Bezirk die bauliche Gestaltung der Radwege untersuchen. Fragen in diesem Zusammenhang wären unter anderem, ob sie breit genug oder in genügendem Abstand zu den Fahrbahnen angelegt sind. Für die Adalbertstraße ist beabsichtigt, dass die Verkehrslenkung Berlin eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 anordnet.
Wie berichtet, war am 6. Januar ein 81-jähriger Fußgänger an einer Kopfverletzung gestorben, die er vier Tage zuvor bei einem Unfall in der Adalbertstraße erlitten hatte. Am Kottbusser Tor kam es an der Kreuzung Kottbusser/Reichenberger und Skalitzer Straße am 8. Januar zu einem Zusammenstoß zwischen einem Lkw und einer Fahrradfahrerin. Die 68 Jahre alte Frau starb noch am Unfallort.
Neben diesen Veränderungen verweist die Senatsverwaltung auf Berlins Vorstoß im Bundesrat. Im vergangenen Jahr hat das Land dort einen Antrag eingebracht, der den Kommunen erlauben soll, sogenannte Verkehrssicherheitszonen einzurichten. Damit könnten sie LKWs, die nicht mit einem Abbiegeassistenen ausgestattet sind, die Einfahrt in solche Zonen untersagen. Über den Antrag wird noch im Januar im zuständigen Bundesratsausschuss beraten.
In der EU gilt ab 2022 eine Pflicht zum Ausrüsten mit Abbiegeassistenten für neue Fahrzeugtypen, ab 2024 für neue Fahrzeuge. Nach Auffassung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist das ein zu später Zeitpunkt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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