Umsteigen bei der U-Bahn: Brücken am Gleisdreieck werden saniert
Kreuzberg. Die Bauarbeiten am U-Bahnhof Gleisdreieck sind im vollen Gange. Besonders die Fahrgäste der U2 merken das, denn für sie endet die Faht dort und sie müssen in die U1 umsteigen.
Das Bauwerk ist in die Jahre gekommen und so müssen vor allem Brückenpfeiler, Lager für die Brücken und Blechplatten vom Rost befreit oder sogar ausgetauscht werden. Das alles unter den wachsamen Augen des Denkmalschutzes, denn der Bahnhof hat seine Geschichte.
Er gehört zu den ältesten Anlagen der Berliner U-Bahn. Das Gleisdreieck ist ein Turmbahnhof. Der untere Bahnsteig der Linie U2 ist 103 Meter lang und liegt zehn Meter über der Straße. Der obere Bahnsteig der Linie U1 ist 110 Meter lang und liegt 15 Meter über der Straße und wird teilweise von einer 81 Meter langen Halle überdacht.
Als 1902 die heutige U1 gebaut wurde, war das Gleisdreieck wirklich ein Dreieck. Von der Warschauer Straße fuhren die Züge zum Potsdamer Platz. Auch von der Bülowstraße ging es zum Potsdamer Platz. Nach einem Zugunfall im September 1908, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen, wurde die Station so umgebaut, wie wir sie heute kennen. Sie wurde ein Kreuzungsbahnhof, über den seit Sommer 1912 die U-Bahnen verkehren.
Viele der alten Bauteile stammen also noch aus dieser Zeit. Und so müssen Gleise, Weichen, Brückenpfeiler erneuert werden. Das bedeutet, dass rund 230 Meter Gleis und eine Weiche ersetzt werden müssen. Elf eingleisigen Stahlbrücken in Richtung Bülowstraße müssen saniert werden.
Wie der BVG-Pressesprecher Markus Falkner mitteilte, gehören zu den Baumaßnahmen in diesem Bereich auch 200 Meter Kabelkanal sowie ein Weg für die Mitarbeiter der U-Bahn. Aber auch 18 Brückenlager müssen neu eingebaut werden. Allein am Bahnhof Gleisdreieck werden rund acht Tonnen Stahlkonstruktion erneuert.
Am Gleisdreieck wird seit sechs Jahren gebaut. Dafür stehen insgesamt 35 Millionen Euro zur Verfügung. Die BVG nutzt die Gelegenheit, dass auf der Linie 2 zur Zeit keine Züge fahren und saniert am Bahnhof Nollendorfplatz die Dächer. Seit Mai wird auch dort gearbeitet, bis Ende November 2015 soll alles fertig sein. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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