Findlinge finden nicht alle gut
Weiteres Experiment im Rahmen der Begegnungszone Bergmannstraße

Die Findlinge vor der Markthalle. | Foto: Thomas Frey
3Bilder
  • Die Findlinge vor der Markthalle.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Seit 26. Juni befinden sich Findlinge und Baken im Bereich der Bergmannstraße vor der Marheineke-Markthalle. Die Barrieren wurden, laut Bezirksamt, gleich aus mehreren Gründen dort aufgestellt.

Zum einen sollen sie Autofahrer vom versuchten Einfahren von der Bergmann- oder Zossener- in Richtung Friesenstraße abhalten. Die erhält, wie mehrfach berichtet, derzeit einen neuen Fahrbahnbelag.

Die Bauarbeiten seien immer wieder von Autofahrern behindert worden, die das absolute Halteverbot in diesem Bereich missachtet hätten, führt die Verwaltung als weitere Ursache für den Findling-Versuch an. Jetzt würden die Falschparker abgehalten.

Schließlich und vielleicht sogar am wichtigsten: Die Steine und weiteren Hindernisse bedeuten ein weiteres "Experiment" im Zusammenhang mit der Begegnungszone Bergmannstraße; konkret den Versuch, während der Bauarbeiten in der Friesenstraße einen sogenannten "Begegnungsplatz" vor der Markthalle im öffentlichen Straßenland einzurichten. Eine Vorhaben, das zuletzt im Mai bei der Veranstaltung zum Projekt Begegnungszone Befürworter gefunden hatte.

"Gespött der Nation"

Die Findling-Initiative findet allerdings nicht überall ungeteilten Anklang, wie erste Reaktionen sehr schnell zeigten. Der Mieterladen Chamissoplatz beklagte zum Beispiel, dass Anwohner seit Jahren einen freien Übergang über den Radweg von der Friesen- und Bergmannstraße in Richtung Markthalle fordern. Etwa in Form eines Zebrastreifens oder einer Haltelinie. Nichts wäre in diese Richtung passiert. Stattdessen wurden jetzt innerhalb kürzester Zeit Findlinge herangeschafft. Wenn das möglich sei, müssten doch auch einfachere Dinge zu Gunsten der Fußgänger umgesetzt werden können, meinte Heinz Kleemann vom Mieterladen.

Das Bezirksamt lege seinen Bewohnern "wortwörtlich Steine in den Weg", wortspielt der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner. Gerade in einer Einkaufstraße würden diese Felsbrocken nur stören findet er. Wieder einmal zeige sich, dass Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) "seinem Amt nicht gewachsen ist" und der Bergmannkiez "zum Gespött der Nation" werde.

Wohlwollender, wenngleich einigermaßen zurückhaltend formuliert die Initiative "leiser-bergmannkiez". Von ihr kam die Begegnungsplatz-Idee, woran Sprecher Hans-Peter Hubert noch einmal erinnerte. Die Findlinge seien immerhin eine Reaktion auf zuletzt eher fehlgeschlagene Versuche in dieser Richtung, meint er. Und sie würden zumindest den Autoverkehr fernhalten. "Mal schauen, was das bringt. Jede und jeder wird sich einen Eindruck davon machen können."

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 539× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 827× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 805× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.185× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.