Parklets weg. Was nun?
Wie es mit der Begegnungszone Bergmannstraße weiter geht
Die Parklets werden abgebaut. Gleichzeitig gibt es einen Einwohnerantrag, der fordert, dass sie erst einmal bleiben sollen.
Organisiert hat ihn die Initiative "Changing Cities" mit Sitz in Mitte. Die 1000 gültigen Unterschriften, die für den Einwohnerantrag nötig sind, müssen allerdings von Bewohnern des Bezirks stammen. Wahrscheinlich kommt der Vorstoß zu spät. Aber die Frage bleibt, was jetzt in der Bergmannstraße passiert. Und ganz naheliegend: Wie werden die bisherigen Parklets-Flächen genutzt? Sie waren zuvor Parkplätze.
Dass sie das wieder werden, kann sich Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) sehr schwer vorstellen. Gleiches gilt für Grüne und Linke, die einen entsprechenden Antrag in die BVV am 25. September einbrachten. Als Ideen für eine Zwischennutzung werden dort Fahrradbügel, Blumenkübel oder Hochbeete, Lieferzonen sowie Tiny Houses vorgeschlagen. Der Antrag wurde zunächst vertagt.
Der Bezirk hat zur künftigen Nutzung auch eine kleine Projektstudie in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse würde er gerne abwarten, sagt der Stadtrat. Nach seinen Angaben wird der Abbau der Parklets bis Ende Oktober dauern. Mit dem Verschwinden der Sitzgelegenheiten und der grünen Punkte auf der Straße endete die Testphase zur Begegnungszone.
Wie mehrfach berichtet, hat es dazu in den vergangenen Wochen zahlreiche Beteiliungsverfahren gegeben, zuletzt eine Freiluftgalerie mit abschließendem Reallabor. Dort wurden möglichen Varianten vorgestellt, wie die Bergmannstraße künftig aussehen könnte. Die Meinungsäußerungen würden jetzt ausgewertet, heißt es beim Bezirksamt. Ein Ergebnis habe sich aus dessen Sicht aber bereits zuvor gezeigt: Nur 22 Prozent der Befragten wollen, dass sich überhaupt nicht ändert. 34 Prozent wollen das Ergebnis der Testphase abwarten und 44 Prozent plädieren für eine Umplanung. Dabei habe sich herauskristallisiert, dass es viel Unterstützung für eine zumindest größtenteils autofreie Bergmannstraße gebe. In drei der vier Planskizzen bei der Freiluftgalerie wurde das mehr oder weniger gefordert. Auch der Einwohnerantrag will, dass die Straße vom Durchgangsverkehr befreit und Autos "entschleunigt" werden.
Sollte das umgesetzt werden, würden sich daraus aber einige Konsequenzen ergeben. Das kann und wird dauern. Und Geld muss auch erst einmal zur Verfügung stehen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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