In der Lindenstraße öffnet die erste Schnellladestation für Elektroautos

Pauline (vorne) und Sarah laden das erste Auto an der neuen Station in der Lindenstraße. Hinter ihnen Christan Gaebler (rechts) sowie die beiden Gewobag-Vorstandsmitglieder Snezana Michaelis und Markus Terboven. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Pauline (vorne) und Sarah laden das erste Auto an der neuen Station in der Lindenstraße. Hinter ihnen Christan Gaebler (rechts) sowie die beiden Gewobag-Vorstandsmitglieder Snezana Michaelis und Markus Terboven.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Dass die Station kinderleicht bedient werden kann, beweisen Emil, Pauline (beide 5), Sarah (6) und weitere Kinder aus dem Kiez. Denn sie durften die beiden neuen Ladesäulen am 30. Mai in Betrieb nehmen.

Sie befinden sich vor den Häusern Lindenstraße 112-115 und sind jetzt für alle Halter oder Nutzer von Elektrofahrzeugen zugänglich. Vier Parkplätze wurden dafür vor den Geräten eingerichtet.

Das Aufladen dauert ungefähr eine halbe Stunde, was die erste Besonderheit dieser E-Tankstelle bedeutet. Normalerweise dauert es länger, bis der Akku wieder voll ist. Deshalb wurde an der Lindenstraße zunächst eine weitere Stufe hin zum noch attraktiveren und niederschwelligeren Angebot in Sachen Elektromobilität gefeiert. 20 weitere solcher Schnell-Ladestationen sollen in Berlin noch in diesem Jahr ans Netz gehen.

Außerdem stehen diese Zapfsäulen für das Ziel einer einheitlichen Ladeinfrastruktur, an der nicht zuletzt dem Senat gelegen ist, wie Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) deutlich machte. Jeder, der mit einem E-Fahrzeug unterwegs ist, soll an möglichst jeder Station den Strom dafür abzapfen können. Möglich wird das vor allem, wenn mehrere Akteure kooperieren.

Akteure kooperieren

Hier waren es neben dem Senat vor allem das Unternehmen Allego, das im Auftrag des Landes Berlin für den Ausbau der Ladeinfrastruktur zuständig ist, die Carsharing-Firma DriveNow sowie die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag.

Allego sucht ständig neue Standorte, "auch im halböffentlichen Raum", sagt Geschäftsführer Ulf Schulte. An der Lindenstraße stellte die Gewobag die Fläche zur Verfügung. Ihre Mieter in der Gegend erhalten dafür ein vergünstigtes Angebot, wenn sie DriveNow nutzen.

Um die Lebensqualität für Bewohner in der Innenstadt auch künftig zu gewährleisten, brauche es ein Nachdenken über die immer weniger vorhandenen freien Flächen, erklärte Gewobag-Vorstandsmitglied Snezana Michaelis. Dazu gehöre es auch, die Frage der Mobilität neu zu stellen. Wer sich ohne große Probleme ein Auto leihen könne, werde sich vielleicht kein eigenes mehr anschaffen. Das bedeute wiederum mehr Platz im öffentlichen Raum. Und gleichzeitig eine Entlastung für das Klima. "Deshalb ist das auch für uns als Wohnungsunternehmen ein wichtiges Thema."

Ähnlich klang das auch bei DriveNow, dessen Fahrzeugflotte in der Stadt inzwischen aus 1100 Leihwagen besteht, davon 140 im Elektroantrieb.

Das Aufladen funktioniert mit einer Karte, die zu jedem eigenen oder per CarSharing genutzten Fahrzeug gehört. Eine halbe Stunde Stromzufuhr kostet einen Euro. Der Akku sei dann wieder zu 80 Prozent gefüllt, sagt Ulf Schulte. Damit könnten dann zwischen 120 und 130 Kilometer zurückgelegt werden.

Kein Vergleich zum "normalen" Pkw

Zahlen, die aber gleichzeitig zeigen, dass das E-Auto sowohl beim Zeitaufwand für das "Tanken" als auch bei seinem Fahrradius noch immer weit hinter den Benzin- oder Diesel-Pkw zurückliegt. Bei ihnen dauert es an der Zapfsäule höchstens zehn Minuten und danach kann mit den meisten Modellen wieder mehr als 400 Kilometer gefahren werden.

Das lasse sich so nicht unbedingt vergleichen, meint der Allego-Geschäftsführer. Elektromobilität sei vor allem für die Stadt geeignet. Dort würden aber weitaus weniger Kilometer gefahren und deshalb sei der volle Akku im Normalfall absolut ausreichend.

Gleichzeitig werde die Ladezeit immer weiter verkürzt. Die halbe Stunde jetzt bedeute dafür nur den Anfang. tf

Pauline (vorne) und Sarah laden das erste Auto an der neuen Station in der Lindenstraße. Hinter ihnen Christan Gaebler (rechts) sowie die beiden Gewobag-Vorstandsmitglieder Snezana Michaelis und Markus Terboven. | Foto: Thomas Frey
Gemeinsam für mehr E-Mobilität. Ulf Schulte (Allego), Markus Terboven und Snezana Michaelis (Gewobag) und Staatssekretär Christian Gaebler. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 457× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.447× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 207× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.652× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.