Super Normalos statt super Models
Modeladen startet besondere Fotoaktion

Die Kiezmodels aus Kreuzberg sind nicht superschön, aber alle einzigartig schön.  | Foto:  Supermarché
  • Die Kiezmodels aus Kreuzberg sind nicht superschön, aber alle einzigartig schön.
  • Foto: Supermarché
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

„Nachbar*innen statt Models“ heißt ein besonderes Kiezprojekt von „Supermarché“. Der ökofaire Modeladen will damit weg vom gängigen Schönheitsideal ausschließlich junger und dünner Models.

Sie sind zwischen 20 und 74 Jahre alt, tragen Kleidergröße XS bis XXXL, sind nicht superschön, aber alle einzigartig. 44 Nachbarn und Kollegen hat das Team von „Supermarché“ vor die Kamera gebeten. Die Kiezmodels präsentieren jetzt online Shirts, Sweater, Longsleeves und Tanktops aus der ökofairen Basic-Kollektion des Modeladens an der Wiener Straße. Im normalen Leben sind sie Köchinnen, Druckerinnen und Barbesitzer, betreiben Bioläden und Yoga-Studios, sind Geflüchtete und Freihandelsaktivisten.

„Wir wollten Menschen jeden Alters, mit unterschiedlicher Figur, Körpergröße, unterschiedliche Typen abbilden, in denen sich unsere ebenfalls sehr unterschiedlichen Kunden wiederfinden können“, erklärt Nicole Jäckle von „Supermarché“ die Idee dahinter. Denn für seinen Online-Shop wollte der Modeladen weg vom normierten Schönheitsideal der ausschließlich jungen, dünnen, mit Photoshop bearbeiteten und im Stil immer gleichen Models hin zu realistischen Menschen mit Persönlichkeit und allen ihren Unterschieden.

Die Fotoaktion hat außer origineller Werbung aber noch ein anderes Anliegen. „Sie ist auch eine Verneigung vor den kleinen Betrieben, den Selbstständigen und den politischen Projekten in unserer Stadt, die sie erst liebenswert und spannend machen“, sagt Jäckle. „Sie wollen wir in ihrer ganzen Vielfalt präsentieren.“ Alle Betriebe, die mitmachen, stellt das Team darum in seinem Blog mit Interviews und Fotos vor. Einige Fotos und Zitate von den Kreuzberger Gewerbertreibenden sind auch im Schaufenster des Modeladens ausgestellt. „Passend zu unserer Aktion haben wir T-Shirts gedruckt“, informiert Nicole Jäckle. Von jedem verkauften Shirt gehen fünf Euro an das Flüchtlingsprojekt „Muanana“.

"Supermaché" in der Wiener Straße 16 verkauft seit zwölf Jahren ökofaire Mode von der Socke über Jeans bis zur Jacke. Gründer und Inhaber sind Nicole Jäckle und Ben Irion. 2020 gewannen beide wie berichtet den „Fairtrade Award“, den Oscar im fairen Handel.

Alle Kiezmodels sind hier zu sehen: www.supermarche-berlin.shop/Basics.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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