RECHT
Ausbau des Dachgeschosses: Was Eigentümer beachten müssen
Ein Dachgeschossausbau, ob für die Nutzung als Wohnung, Büro oder Gewerberaum, ist eine preiswerte Möglichkeit, nutzbare Räume zu schaffen, da hierfür keine zusätzlichen Grundstückskosten entstehen.
Der Dachgeschossausbau ist in aller Regel kostengünstiger, als ein zusätzliches Stockwerk zu errichten oder einen Anbau vorzunehmen. Die Kosten liegen, je nach Bausubstanz, ab 750 Euro pro Quadratmeter. Verschiedene Förderprogramme von Bund und Ländern, von einigen Städten und Gemeinden unterstützen bei der Finanzierung.
Baurechtliche Bestimmungen müssen eingehalten werden. Entsteht eine komplette, neue Wohnung, ist die Genehmigung dafür einzuholen. In jedem Fall sollten sich Immobilienbesitzer vor Beginn der Baumaßnahmen mit dem zuständigen Bauamt in Verbindung setzen und sich über Genehmigungspflicht und Auflagen informieren. Außerdem kann es sinnvoll sein, auch den Rat eines unabhängigen Energieberaters einzuholen. Eine Initialberatung bei der Verbraucherzentrale kostet nur wenig und kann viel bringen, wenn es darum geht, die richtigen Entscheidungen für Dämmung, Heizung und mehr zu treffen.
Und dann ist da noch der Steuervorteil. Arbeiten, die neue Wohn- oder Nutzflächen im vorhandenen Haushalt schaffen, sind steuerbegünstigt. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden (Bundessteuerblatt 2012 II S. 232). Bedingung ist, dass die Arbeiten im eigenen Haushalt stattfinden. Dann mindern 20 Prozent von maximal 6000 Euro Lohn- und Fahrkosten für Handwerkerarbeiten die Steuerschuld.
Immobilienbesitzer, die ihr Dachgeschoss ausbauen, sollten auf jeden Fall den Gebäudeversicherer informieren. Denn meist erhöht sich durch Ausbaumaßnahmen der Wert des Gebäudes. Kommt es zu einem Schaden, genießt der Immobilienbesitzer nur dann vollen Versicherungsschutz, wenn die Versicherungssumme dem Hauswert entspricht. Ist der Wert des Hauses höher, liegt eine Unterdeckung vor. Die Versicherungsgesellschaft muss im Schadenfall dann nur für einen Teil des Schadens aufkommen.
Informationen zur finanziellen Förderung gibt es beim zuständigen Bauamt oder im Internet unter www.foerderdata.de, www.kfw-foerderbank.de sowie www.baufoerderer.de.
Autor:Ingrid Laue aus Lichtenberg |
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