„Wir haben keine Info erhalten!“
Anwohner genervt durch BVG-Baustelle im Nibelungenkiez
Zahlreiche Anwohner im Nibelungenkiez sind sauer. Seit Wochen laufen umfangreiche Baumaßnahmen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die einiges an Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Der Hauptkritikpunkt allerdings: Es habe vor Beginn der Arbeiten keine ausreichende oder gar keine Informationen gegeben.
„In der letzten Oktoberwoche standen von einem auf den anderen Tag die Baustellenschilder da. Und dann ging es auch sofort los“, berichtet eine Anwohnerin der Berliner Woche. Von jetzt auf gleich habe sie nicht mehr ihr Auto in Wohnungsnähe abstellen können. Sie schätzt, dass mindestens 40 bis 50 Parkplätze auf unbestimmte Zeit wegfallen. „Es bringt längere Arbeitswege mit sich, wenn ich suchen muss“, sagt sie. Die öffentlichen Verkehrsmittel seine keine echte Alternative. „Damit geht es auch nicht schneller, außerdem werden Busse und Tram derzeit umgeleitet oder es gibt Ersatzverkehr. Aber am meisten ärgert mich, dass ich keinerlei Informationen über die bevorstehenden Arbeiten gefunden habe, keine Aushänge an den Häusern, nichts.“
Ein weiterer Anwohner ist ebenfalls sauer auf die BVG. „Ich habe auch keinen Hinweis erhalten oder gesehen. Was ist das für eine Informationspolitik, was ist das für ein Service?“ Er habe mit mehreren seiner Nachbarn gesprochen, die sich genauso „überfahren“ fühlen. Neben der fehlenden Info komme ja hinzu, dass die Arbeiten Lärm und Schmutz verursachen. „In meiner Straße werden Tramgleise herausgerissen.“ Dass solche Maßnahmen unumgänglich seien und es in der Baustellen-Stadt Berlin jeden irgendwann treffen könne, sei eine Sache. „Aber wir wissen ja noch nicht einmal, wie lange das alles noch dauert.“
Vonseiten der BVG heißt es, vor Beginn der Bauarbeiten hätte es durchaus eine Info für die Anwohner gegeben, die im Umfeld der Maßnahme ausgehängt und verteilt worden sei. Was genau im Gebiet geschieht, dazu hat sich ein Sprecher der BVG geäußert: „Wir erneuern Gleise und Fahrleitungen. Die Arbeiten sind notwendig, damit die Straßenbahnen auch in Zukunft sicher und zuverlässig auf einer leistungsfähigen Infrastruktur fahren können.“
Seit dem 23. Oktober laufen die Arbeiten im Bereich Siegfried-, Fanninger- und Gudrunstraße. Dadurch ergeben sich unvermeidbare Einschränkungen für den Individualverkehr, die zuvor mit den Behörden abgestimmt und genehmigt wurden. Im Umbaubereich gelten in den jeweiligen Straßenabschnitten Einbahnstraßenregelungen.
Es gibt drei Bauabschnitte. Beginn war in der Siegfriedstraße 206-213, in der Gudrunstraße 1-7 und in der Fanningerstraße 67-73. Anschließend geht es weiter in der Gudrunstraße 1-5 und der Fanningerstraße 47-61. Im letzten Bauabschnitt ist der Individualverkehr nicht mehr betroffen, dann geht es um Fahrleitungsarbeiten an der Straßenbahn. Insgesamt dauern die Maßnahmen laut BVG voraussichtlich bis Ende Januar, so lange wird auch die Tram nicht in Betrieb sein.
Welche Einschränkungen es gibt, wo Ersatzverkehr läuft, wo Umleitungen eingerichtet wurden, erfahren Betroffene unter https://www.bvg.de/de/verbindungen/stoerungsmeldungen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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