Konzept für den Zentralfriedhof in Arbeit
Auf der riesigen Fläche gibt es inzwischen erheblichen Sanierungsstau
Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde ist mit rund 32 Hektar der größte städtische Friedhof im Bezirk.Inzwischen gibt es allerdings erheblichen Sanierungsbedarf.
Deshalb hat das Straßen- und Grünflächenamt ein Strategiepapier „Zentralfriedhof Friedrichsfelde 2030“ erarbeitet. Der Zentralfriedhof ist nicht nur ein Ort, an dem viele Lichtenberger ihre letzte Ruhestätte finden, er ist auch kulturhistorisch und stadtökologisch wertvoll. Konzipiert wurde er vom Berliner Stadtgartendirektor Hermann Mächtig als Parkfriedhof und nach seiner Vollendung 1881 eröffnet. Deutschlandweit befindet sich das Friedhofswesen allerdings in einer Umbruchphase. Ein Grund ist einer Änderung der Bestattungskultur. Heute finden überwiegend Urnenbeisetzungen statt. Das hat zur Folge, dass auf den Friedhöfen immer größere Überhangflächen entstehen. Die Folgen sind eine geringere Auslastung, ein höherer Pflegeaufwand und steigende Kosten bei gleichzeitig sinkender Wirtschaftlichkeit. Das alles trifft auch auf den Zentralfriedhof zu. Ziel ist zum einen, seine Attraktivität zu sichern. Zum anderen soll die Wirtschaftlichkeit durch nachfrageorientierte Angebote erhöht werden. Vorgesehen sind zum Beispiel ein Urnenwald sowie eine Öffnung für religiöse Bräuche und Kulturen.
In ersten Schritten soll der Zustand von Gebäuden verbessert werden. Denn diese befinden sich in einem kritischen Zustand. Zwar wurden in der Vergangenheit einzelne Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Doch die Mittel reichten bei weitem nicht aus, um die Gebäude langfristig zu erhalten, heißt es in einer Vorlage des Bezirksamts.
Die Feierhalle aus den 1950er-Jahren hat schwere Feuchtigkeitsschäden und kann ohne umfassende Sanierung nur noch mit dem Einsatz erheblicher finanzieller Mittel gerettet werden. Deshalb soll sie saniert werden. Das Pförtnerhaus ist bereits so stark geschädigt, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist. Deshalb soll es abgerissen und neu gebaut werden.
Auch der Zustand der parkähnlichen Freiflächen ist bedenklich. Die asphaltierten Verkehrs- und Wegeflächen sind zum großen Teil nicht mehr intakt und löchrig, schätzt das Bezirksamt ein. Ein beauftragtes Landschaftsarchitekturbüro ist dabei, ein Entwicklungskonzept Freiflächen zu erarbeiten. Schließlich soll die Vegetation so angereichert werden, dass sich mehr Insekten und Vögel ansiedeln können.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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