Protected Bike Lane beschlossen
BVV stimmt für geschützten Radweg in der Siegfriedstraße
Nach langen Diskussionen über den Ausbau eines Radwegs in der Siegfriedstraße hat sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in der vergangenen Sitzung für eine Variante ausgesprochen.
Was mit einem Antrag der Grünen und Protesten von Radfahrern bereits im März 2018 begann, ist nun beschlossene Sache: Laut Abstimmung in der Bezirksverordnetenversammlung wird die Siegfriedstraße eine Protected Bike Lane bekommen. Darunter werden geschützte, farblich markierte Radstreifen je Fahrtrichtung verstanden, die durch eine Befestigung wie Poller oder Ähnliches Radfahrer besser vor dem restlichen Verkehr abgrenzen und somit schützen.
Nachdem der Antrag für mehr Sicherheit für Radfahrer erstmalig in der BVV vorgelegt wurde, wurde dieser mehrfach vertagt und in den Ausschuss für öffentliche Ordnung, Verkehr und Bürgerdienste überwiesen. Es wurden mehrere Varianten für den Radweg-Ausbau analysiert. Der Modellplan der Senatsverwaltung mit den sogenannten Protected Bike Lanes überzeugte. In Lichtenberg werden das die ersten ihrer Art sein.
Das Vorhaben der Senatsverwaltung, die auch die Kosten für die Umsetzung trägt, traf zunächst auf Kritik: Parkplätze für Anwohner und Haltemöglichkeiten für Rettungseinsätze würden wegfallen. Auch das Bezirksamt mit dem Stadtrat für Ordnung, Umwelt und Verkehr, Wilfried Nünthel (CDU), bevorzugte einen „weniger starken Eingriff in die Verkehrsführung“.
Trotz Kritik viele Befürworter
Die Protected Bike Lanes mit Pollern in regelmäßigen Abständen konnten sich dennoch in der BVV nach einem Dringlichkeitsantrag der Linken durchsetzen. Demnach solle das Bezirksamt „unverzüglich die Protected Bike Lane in der Siegfriedstraße“ umsetzen. So werde es nun auch geschehen, wie Wilfried Nünthel bestätigte. Der Zeitrahmen für die Bauarbeiten könne aber derzeit noch nicht festgelegt werden.
Philipp Ahrens, Kreisvorsitzender der Grünen Lichtenberg, die den Antrag für die neuen Radwege ursprünglich gestellt hatten, freut sich über den Gewinn an Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Für die Frage der Parkplatzsituation in der Siegfriedstraße werde in der Rüdigerstraße von Längs- auf Querparken umgestellt. Mit Bezug auf das Berliner Mobilitätsgesetz sei das mit dem Vorrang des fließenden Verkehrs vor parkendem zu rechtfertigen. Insgesamt würden dennoch nach dem Radweg-Ausbau Parkplätze wegfallen. Wie viele das genau werden, ist nach derzeitigem Planungsstand noch nicht zu sagen.
Autor:Luise Giggel aus Wedding |
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