Die Genossenschaft "Stadtbad Lichtenberg" kann nicht mitbieten

Ob im Hubertusbad irgendwann wieder geschwommen wird, müssen die Konzepte der Kaufbewerber zeigen. | Foto: Wrobel
  • Ob im Hubertusbad irgendwann wieder geschwommen wird, müssen die Konzepte der Kaufbewerber zeigen.
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Lichtenberg. Es ist seit 23 Jahren geschlossen, und jeder Versuch, einen Nutzer zu finden, ist fehlgeschlagen. Nun will der Liegenschaftsfonds das Bad an der Hubertusstraße verkaufen. Enttäuschend: Die Genossenschaft "Stadtbad Lichtenberg" bleibt außen vor.

Die Schwimmhalle ist eines der ganz wenigen Beispiele expressionistischer Baukunst in Berlin. Eröffnet wurde sie 1925. Inzwischen steht das Gebäude unter Denkmalschutz, ist aber in einem beklagenswerten Zustand.

Jetzt geht der Verkauf des Hubertusbades in die erste Runde. Doch es gibt schon einen Verlierer: "Wir scheiden aus dem Wettbewerb aus, ohne dass unser Nutzungskonzept geprüft worden ist. Das schließt uns als eine Initiative von Bürgern von vornherein aus", so Jürgen Hofmann.

Er ist Mitglied der Projektgenossenschaft "Stadtbad Lichtenberg". Sie hatte sich mit ihrer Gründung im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, das Gebäude zu kaufen und wenigstens Teile wieder in ein öffentliches Bad zu verwandeln. Doch die Genossenschaft kam gar nicht erst dazu, ihr Nutzungskonzept dem Liegenschaftsfonds zu präsentieren.

"Wir können die vom Liegenschaftsfonds geforderten Bedingungen nicht erfüllen und hätten uns gewünscht, dass man zuerst die Konzepte prüft und dann über Möglichkeiten der Finanzierung spricht", sagt Hofmann.

Das Vergabeverfahren für das Hubertusbad hat der landeseigene Liegenschaftsfonds in drei Schritte unterteilt. In der ersten Runde, die Ende Februar endet, haben die Bewerber darzulegen, dass sie genügend finanzielle Mittel in die Immobilie investieren können. Der Liegenschaftsfonds setzt hier sieben Millionen Euro an, die belegt werden müssen.

Zudem wird von den Bewerbern erwartet, dass sie fünf Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren erwirtschaftet haben. "Das ist eine für uns unüberwindbare Hürde", sagt Hofmann, denn die Genossenschaft verfüge noch über kein Geld.

Die Mitglieder hatten gehofft, rund 15 Millionen Euro mit einer Mischfinanzierung aus Genossenschaftsanteilen, Krediten und Fördergeldern zusammenzubekommen. Doch für die Aquise wäre im Vorfeld das Okay des Liegenschaftsfonds nötig gewesen.

Die Genossen wollen ihre Idee eines öffentlichen Bades jedoch nicht aufgeben. Viele von ihnen engagieren sich gleichzeitig im Förderverein Stadtbad-Lichtenberg, dessen Vorsitzender Jürgen Hofmann ist. Sie sammeln gerade Unterschriften für einen Einwohnerantrag, der das Bezirksamt in dieser Sache bewegen soll.

Weitere Infos gibt es unter www.juergenhofmann.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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