„Blutmauer“ wird saniert
Die Tafeln sind zur Restaurierung abgenommen
Die „Blutmauer“ im Rathauspark an der Möllendorffstraße wird pünktlich zum 100jährigen Gedenken an die Opfer der Märzkämpfe von 1919 saniert. Während der Kämpfe zwischen aufständischen Arbeitern und Freikorps kamen amtlichen Unterlagen zufolge 1200 Menschen ums Leben.
Bereits am 3. März 1919 war der Ausnahmezustand über Berlin verhängt worden. Der Generalstreik der KPD hatte sich zu einem bewaffneten Aufstand ausgeweitet. Kurz darauf kam die Falschmeldung in Umlauf, Aufständische hätten 60 Polizisten ermordet. Das veranlasste Reichswehrminister Gustav Noske von der SPD, den bis zum 16. März 1919 geltenden Standrechtsbefehl zu geben, jeder Bewaffnete sei sofort von Regierungstruppen und Freikorps zu erschießen. In der Nacht vom 12. zum 13. März 1919 wurden elf Aufständische vor einem provisorischen Standgericht in einem Arbeiterlokal verurteilt, zur Mauer des Gemeindefriedhofs geführt und dort erschossen.
Die heute als „Blutmauer“ bekannte Ziegelsteinwand wurde nach der Schließung des Gemeindefriedhofs erhalten. Sie listet die Namen der Opfer auf und erinnert an die Kämpfe. Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) erklärt: „Die Sanierung der ,Blutmauer‘ erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Sie wird pünktlich zum Jubiläum am 13. März 2019 wieder an derselben Stelle stehen.“
Bereits Anfang des Jahres waren die Gedenkstätte sowie das dazugehörige Skulpturenensemble „Erben der Spartakuskämpfer“ wegen mutwilliger Beschädigungen instandgesetzt worden. Zuletzt planmäßig restauriert wurde die „Blutmauer“ 2009 anlässlich des 90. Jahrestags.
Autor:Paul Stein aus Pankow |
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