Nachhaltiger Lindenhof
Howoge bekommt Qualitätssiegel für junges Quartier
Der Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau hat der Howoge Ende 2019 sein NaWo-Qualitätssiegel verliehen. Die Wohnungsbaugesellschaft bekam die Anerkennung für den Lindenhof.
Einst war der Lindenhof das größte Kinderkrankenhaus der Stadt – heute heißt so das bislang größte Neubauensemble der Howoge. Es grenzt an den Landschaftspark Herzberge und umfasst rund 600 Wohnungen. Auf dem Gelände an der Gotlindestraße sollten ursprünglich Einfamilien- und Reihenhäuser entstehen. Diese Pläne wurden geändert, als sich der enorme Wohnraumbedarf abzeichnete. Die Howoge bekam den Zuschlag für ein weitaus städtischer angelegtes Neubauquartier. Grundsteinlegung war im Sommer 2017, der Löwenanteil war Ende 2018 bezugsfertig.
Auszeichnungswürdig sei der Lindenhof, weil er hohe Ansprüche an den Wohnungsbau mit betriebswirtschaftlicher Rentabilität verbinde, sagte zur Verleihung des NaWoh-Siegels Ingeborg Esser, Vorstandsvorsitzende des Vereins zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau. „Die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und soziokulturelle Aspekte – wurden vorbildlich in Einklang gebracht.“
Das Ensemble besteht aus sieben mehrgeschossigen Blöcken, drei in U-Form angeordneten Riegeln und vier Punkthäusern. Außerdem gibt es eine Kita, öffentliche Straßen, 245 Pkw-Stellplätze und doppelt so viele Fahrradbügel, zwei Blockheizkraftwerke, gestaltete Grünflächen, einen großen Spielplatz am Park und kleinere in den Höfen. An den denkmalgeschützten Altbauten des Krankenhauses wird noch gearbeitet, die terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft mbH baut dort Eigentumswohnungen. Die Howoge plant in zwei ebenfalls erhaltenen Ärztehäusern noch ein paar weitere Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum. Von insgesamt 586 Wohnungen in den Neubauten sind 147 gefördert – mit Kaltmieten von 6,50 Euro pro Quadratmeter. Beim frei finanzierten Teil liegen die Preise zwischen elf und zwölf Euro.
Landeseigene müssen Vorreiterrolle im Klimaschutz annehmen
Als besondere Stärke hob der NaWo-Verein in seiner Begründung hervor, dass alle Wohnungen barrierefrei erreichbar und die im Erdgeschoss rollstuhlgerecht sind. Gelobt wurden die parkähnlichen Grün- und Spielflächen in den Innenhöfen, die gleichzeitig als Versickerungsflächen für Regewasser dienen. Die energiesparende Bauweise nach dem Standard KfW-Effizienzhaus 55 spielte bei der Vergabe ebenso eine Rolle, wie die zwei Blockheizkraftwerke, die das Viertel mit Heizwärme, Warmwasser und Mieterstrom versorgen. Nicht zuletzt ging es auch um die Möglichkeit, die Häuser mit Photovoltaik-Anlagen nachzurüsten. „Als landeseigenes Unternehmen ist es unsere Aufgabe Vorreiter zu sein und Quartiere zu bauen, die den Klimaschutzzielen der Bundesregierung gerecht werden“, so Howoge-Geschäftsführer Thomas Felgenhauer. Dieser Plan sieht vor, dass der Gebäudebestand in Deutschland bis zum Jahr 2050 nahezu klimaneutral sein soll.
Der Lindenhof ist das zweite Neubauprojekt der Howoge, das mit dem NaWoh-Qualitätssiegel ausgezeichnet wurde. 2015 bekam das Unternehmen die Auszeichnung für die Treskow-Höfe in Karlshorst.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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