Lichtenberger Langohren: Eine Studie will die Ausbreitung der Feldhasen erforschen
Lichtenberg. Auf dem Land werden sie selten, doch in der Stadt sind sie immer häufiger zu sehen: die Feldhasen. Nun soll eine Studie das Leben der Langohren in Lichtenberg erforschen.
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass der Bestand der Mümmelmänner seit Jahren zurückgeht. Die Rote Liste stuft sie inzwischen als gefährdet ein. Auch deshalb hat die "Schutzgemeinschaft Deutsches Wild" den Feldhasen zum Tier des Jahres 2015 ausgerufen. Inzwischen erobert Meister Lampe fast unauffällig die grünen Räume der Großstadt. Meistens ist er noch allein unterwegs, doch es häufen sich Sichtungen im Bezirk. Die Zahl zu schätzen, sei schwierig, sagt Heinz Nabrowsky, Fachbereichsleiter Naturschutz im Bezirksamt. "Es werden aber mindestens 100 Feldhasen im besiedelten Bereich sein. Schwerpunkte sind die Großsiedlungen Friedrichsfelde und Fennpfuhl, aber auch der Landschaftspark Herzberge."
Sender für Meister Lampe
Der Bezirk engagiert sich in der Feldhasenforschung. Mit einer Studie, die gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung gemacht wird, soll das Leben der Hoppler besser erforscht werden. Jedermann kann mithelfen: Wer einen Feldhasen sichtet, sollte das kurzerhand mitteilen. Das geht problemlos mit dem Formular auf der Seite www.berlin.de/ba-lichtenberg/auf-einen-blick/freizeit/gruen/artikel.280120.php (unter dem Punkt "Kontakt").
Sichtungen können auch per Post an das Umwelt- und Naturschutzamt in 10360 Berlin oder per Fax an 902 96 77 42 95 übermittelt werden. Ziel der Studie ist es, mehr über die Lebensweise der Tiere zu erfahren. Denn der Bezirk will "hasenfreundlicher" und die Lebensbedingungen der geschützten Tiere bei Planungen besser berücksichtigen.
Bei der Studie wird auch auf moderne Technik gesetzt. "Einige Feldhasen werden mit Sendern ausgestattet, um ihre Bewegungen aufzuzeichnen. So sollen ihre Lebensräume identifiziert werden", sagt Umweltstadtrat Wilfried Nünthel (CDU).
Der Bezirk Lichtenberg sei in der Feldhasenforschung mittlerweile so bekannt, sagt er, dass er in Fachkreisen schon als "Hasen-Pate" gewürdigt werde. KW
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