Nicht nur Nostalgie : Das Land Berlin will das legendäre Hubertusbad wiedereröffnen

Neben zwei Schwimmhallen gibt es im Hubertusbad auch viele Räume, die einst für medizinische Anwendungen genutzt wurden. | Foto: Wrobel
7Bilder
  • Neben zwei Schwimmhallen gibt es im Hubertusbad auch viele Räume, die einst für medizinische Anwendungen genutzt wurden.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Vor 89 Jahren war es das modernste Bad Berlins. Nach mehreren gescheiterten Verkaufsversuchen soll nun eine Studie herausfinden, wie das Land Berlin den historischen Riesen ins Leben zurückholen könnte.

Wie welke Blütenblätter schälen sich die Farbschichten von den Wänden in den Behandlungsräumen des historischen Bades. 1991 schlossen sich die Türen des Stadtbades Lichtenberg. Bis dahin haben viele Lichtenberger in den beiden Schwimmhallen nicht nur Schwimmen gelernt. Als Volksbad erbaut, bot die Einrichtung den Anwohnern etwas, was sie lange Zeit in ihren Wohnungen vermissten: Es gab Badewannen und Duschen für die Körperhygiene und auch medizinische Anwendungen.

Am 6. April erlaubte die Eigentümerin der kubistisch-expressionistischen Bau-Perle, die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), der Presse einen lang ersehnten Einblick in das Haus, in dem die Zeit zum Stillstand gekommen ist. „Wir wollen mit der Öffentlichkeitsarbeit auch die Aufmerksamkeit auf das Bad lenken“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke).

Er will das Bad wieder in die Gegenwart holen und für alle öffnen. Und im Abgeordnetenhaus hat er mit dem Lichtenberger Linke-Politiker Sebastian Schlüsselburg einen Unterstützer. Dieser hatte im Februar die Eigentümerin und den Bezirk an einen Runden Tisch geholt, nachdem ein zweijähriger Verkaufsversuch an private Investoren gescheitert war. Die Investoren brachten zwar Ideen und den Willen mit, in das Bad zu investieren. Allerdings waren ihre Vorstellungen nicht mit dem Denkmalschutz zu vereinbaren, hieß es damals seitens der Eigentümerin, der BIM.

Das Bezirksamt forderte daraufhin vom Land Berlin, sich federführend am Erhalt und der Sanierung des Bades zu beteiligen, so der Appell der damaligen Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) gemeinsam mit Immobilienstadtrat Andreas Prüfer (Die Linke).

Der Senat entspricht nun tatsächlich dieser Forderung: Die BIM hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie das Bad in seiner Gesamtheit vom Land Berlin nutzbar gemacht werden könnte. Das bestätigte am 6. April auf der Begehung BIM-Vertriebsleiter Holger Hetzel.

Ob es sich um eine Nutzung als Bad handelt, wollte er allerdings nicht sagen. Diesen konkreten Wunsch hat der jetzige Bürgermeister Michael Grunst. „Das ist keine Nostalgie. Die Kapazitäten in unseren Schwimmhallen sind an ihre Grenzen gekommen“, erklärt der Rathaus-Chef. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 811× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.