Rummelsburger Bucht: Der israelische Milliardär Benjamin Kahn plant einen Marinepark
Rummelsburg. Der israelische Milliardär und Meeresbiologe Benjamin Kahn will die Anwohner am Rummelsburger See für die Gestaltung seines Bauvorhabens an der Mole gewinnen. Am 11. November sollen die ersten Pläne im Rathaus Lichtenberg vorgestellt werden.
"Benjamin Kahn wünscht, die Fläche noch in diesem Jahr zu erwerben", sagt Anna Maske. Die Architektin des Büros "Maske und Suhren" wurde von Kahns Firma "Coral World International" (CWI) beauftragt, Pläne für das brach liegende Quartier "An der Mole" zu erarbeiten.
Das Unternehmen betreibt zurzeit vier Marineparks – in Israel, Australien, Hawaii und Mallorca. Nun soll ein weiterer dazukommen: Momentan verhandelt Kahn über den Kauf der landeseigenen Fläche an der Ecke Kynast- und Hauptstraße, die an den Rummelsburger See grenzt.
"Mit einem ‚Haus des Wassers‘ soll die Natur in den Mittelpunkt gerückt werden", erläutert Gabriele Thöne. Die einstige Direktorin des Berliner Zoos und Tierparks ist beratend für Benjamin Kahn tätig und hilft ihm, seine Pläne in Berlin zu verwirklichen. Am 13. Oktober stellte sie gemeinsam mit Anne Maske das Projekt bei einer Anwohnerversammlung vor. Neben dem Bau von zwei Gebäuden sieht der Investor vor, einen öffentlich zugänglichen Park anzulegen. Bei dessen Gestaltung will man auch die Ideen der Nachbarn berücksichtigen.
Die rund 6000 Quadratmeter große Grünanlage solle ein "Vorzeigepark" werden und jedermann Tag und Nacht offen stehen, erkläre Anne Maske. Und er müsse landschaftlich zum Gebäude-Ensemble passen: Highlight soll das direkt an die Kynast- und Hauptstraße grenzende "Haus des Wassers" sein, das wechselnde Ausstellungen zum Thema "Wasser als Ressource und Lebensraum" zeigen wird. Neben diesem Gebäude ist ein Geschäftshaus mit Büroräumen, ein Hotel und Einzelhandel geplant.
Der Park soll sich auf der Fläche zum Ufer des Rummelsburger Sees erstrecken. "Der Investor finanziert die Grünanlage allein. Sie wird auch die Lücke zwischen Rummelsburg und Stralau schließen", erläuterte Anne Maske. Direkt am Wasser ist ein fünf Meter breiter Fahrrad- und Fußgängerweg vorgesehen.
Die Anwohner befürworteten die Absicht, einen Park anzulegen. Während einige eine naturnahe Biotop-Gestaltung wünschten, befürchteten Wassersportler, keine Möglichkeit mehr zu haben, ihre Boote und Kanus ins Wasser zu lassen. Jürgen Laue vom Kiezbeirat bemerkte, dass der Park kaum groß genug ausfallen könne, um alle Wünsche zu berücksichtigen. Tatsächlich werde er nur die Größe eines kleineren Fußballfeldes haben, bestätigte Architektin Anne Maske.
Aber es gab auch Wünsche zu anderen Aspekten. So regte Tobias Trommer, Koordinator des Initiativennetzwerks Ostkreuz, an, auf Parkplätze zu verzichten – schließlich liegt der große S-Bahn-Verkehrsknotenpunkt ganz in der Nähe.
Noch in diesem Jahr soll der Bebauungsplan für das Gelände öffentlich ausgelegt werden. Dazu ist auch Erörterungsveranstaltung vorgesehen, um detailliert über die Vorhaben zu informieren. Vorher lädt das Büro "Maske und Suhlen" am 11. November um 18 Uhr ins Rathaus Lichtenberg in die Möllendorffstraße 6 ein, um die Parkgestaltung vorzustellen. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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