Senats-Position fraglich: Howoge-Neubauvorhaben an der Ilsestraße wird neu diskutiert
Karlshorst. Um eine zu starke Nachverdichtung zu verhindern, hatte das Bezirksamt für das Bauprojekt an der Ilsestraße ein Bebauungsplanverfahren angeschoben. Doch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung äußert Bedenken.
Als Nachverdichtung wird das Nutzen freistehender Flächen innerhalb eines bereits bestehenden Baus bezeichnet.
Einige Baumfällungen im Bereich der Ilsestraße haben Anwohner aufgeschreckt. Wird da der von der Howoge geplante Neubau von acht Stadtvillen und vier Wohnzeilen vorbereitet? Und wollte nicht der Bezirk mit der Aufstellung eines Bebauungsplanverfahrens für die Ilsestraße 18-78 diesen Neubau verhindern?
Die Stadträtin für Stadtentwicklung, Birgit Monteiro (SPD), gibt Entwarnung. Die Genehmigungsanträge für die Baumfällungen seien weit im Vorfeld gestellt worden und hätten mit dem Bauprojekt nichts zu tun. Den fünf gefällten Bäumen sollen elf Nachpflanzungen folgen, so die Auflage des Amtes. Ob das Neubauvorhaben nicht doch realisiert wird, das musste Monteiro bei der Sitzung des Ausschusses für Ökologische Stadtentwicklung am 2. Februar offen lassen. Der Grund: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilt nicht die Meinung des Bezirksamtes, in dem Innenhof die künftige Bebauung zu verringern. Es gab Bedenken, "dass im Rahmen des B-Planverfahrens zu wenig neue Wohnungen in der Ilsestraße entstehen würden", informierte Monteiro auf der Sitzung.
Sie hebt aber im Nachgang dieser Zeitung gegenüber hervor, dass hier die Politik des "alten Senats" zum Tragen komme. "Neuen Wohnraum zu schaffen hatte der alte Senat als wichtigstes gesamtstädtisches Interesse angesehen." Nach den Wahlen am 18. September 2016 und der Konstituierung einer neuen Regierung lägen die Interessen nun möglicherweise anders. "Ich werde deshalb noch im Februar mit Senatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) über dieses Bauvorhaben sprechen, um die Position des neuen Senats zum Howoge-Bauvorhaben Ilsestraße kennenzulernen", verspricht Monteiro. Der Stadträtin liege viel daran, "dass wir nicht auf Teufel komm raus verdichten, sondern dass mit Augenmaß neue, bezahlbare Wohnungen entstehen."
Derzeit bereite das Stadtplanungsamt die frühzeitige Bürgerbeteiligung für das Projekt vor. Sie wird voraussichtlich im April stattfinden. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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