Senatsverwaltung sieht Bedarf im Bezirk noch nicht gedeckt
Rund 60 Plätze entstehen derzeit in der Demminer Straße 4. Im Nebengebäude der Jugendkunstschule soll im Januar 2016 die erste Kunst-Kita Lichtenbergs eröffnen: die Kita "Artki". Rund 1,5 Millionen Euro kostet das Vorhaben, das mehrheitlich aus dem Programm Stadtumbau Ost finanziert wird. Der Träger ARTKI gGmbH plant Angebote für sozial schwache Familien, Migranten, aber auch für solche mit mittleren Einkommen. "Noch steht erst das Bauschild, doch schon jetzt haben wir mehr als ein Dutzend Anfragen", sagt Christina Schulz, Leiterin der Jugendkunstschule. Bislang werden Anmeldungen noch nicht entgegengenommen. Einen offiziellen Starttermin gibt es noch nicht.
Schon jetzt ist also klar, dass die Kunst-Kita gut ankommen wird. Denn die meisten Eltern wollen ihre Kinder nicht bloß untergebracht, sondern gut fachlich betreut wissen. "Eltern haben immer weniger Möglichkeiten, unter verschiedenen Konzepten und Einrichtungen zu wählen", heißt es seitens des Berliner Kitabündnisses, eines Zusammenschlusses von verschiedenen Organisationen wie Kitaverbänden und Elternvertretungen. "Die wachsende Stadt, die steigende Kitanutzung, mehr Kinder aus Flüchtlingsfamilien und spätere Einschulung - viele Faktoren erzeugen einen wachsenden Platzbedarf", heißt es in einem jüngst veröffentlichten Statement des Bündnisses.
Auch Lichtenberger Eltern können meist nicht frei zwischen Kitas und Konzepten wählen. Meist sind sie froh, wenn sie wohnortnah überhaupt einen Platz bekommen. In den Stadtteilen Alt-Hohenschönhausen Süd, Alt-Lichtenberg, Karlshorst sowie Neu-Lichtenberg ist der Bedarf wegen des Zuzugs besonders hoch. Und das trotz der finanziellen Förderung der freien Träger, die neue Plätze schaffen soll. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft auf die Anfrage des Hohenschönhausener Abgeordneten Danny Freymark (CDU) hervor. Im Rahmen des Landesprogramms "Auf die Plätze, Kitas, los!" wurden 2013 und 2014 in den genannten Regionen zwar rund 860 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen, doch bleibt der Ausbaubedarf laut Senatsverwaltung bestehen. Deshalb soll weiter gefördert werden. So liegen der Senatsverwaltung schon neue Projektanträge freier Träger vor.
Insgesamt ist die Auslastung der Kitas in Lichtenberg eine der höchsten in Berlin, sie liegt bei 96,5 Prozent und damit knapp hinter Reinickendorf mit 97,6 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden im Bezirk 11 986 Plätze angeboten. Bei der Suche soll das von der Jugendsenatsverwaltung eingerichtete Kitaportal helfen, doch gibt es vielfach Kritik am Portal. Denn die freien Träger sind angehalten, Plätze im zentralen Meldesystem anzumelden. Das gilt als umständlich, weshalb nicht alle dort zu finden sind. Das Berliner Kitabündnis stellte daher vor Kurzem Forderungen an den Senat, die sie in den nächsten drei Jahren umgesetzt sehen will. Darunter ist die Forderung nach mehr Erzieherinnen in den Einrichtungen. Vor allem aber fordert das Kitabündnis mehr Plätze.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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