Bauprojekt als Beitrag zu einer gerechteren Welt
SozDia Stiftung Berlin feierte Richtfest in der Pfarrstraße
Unweit ihres ersten Bauprojektes in der Lichtenberger Pfarrstraße, dem vor mehr als 30 Jahren sanierten heutigen Jugendwohnhaus, errichtet die SozDia Stiftung Berlin derzeit ein viergeschossiges Gebäude. Es bietet für mehrere neue Projekte der sozialdiakonischen Trägerin Platz.
Unter einem Dach werden sich künftig die Begegnungsstätte „neue schmiede“, ein Standort von „Familien.LEBEN“ – einem betreuten Wohnen für Familien mit Unterstützungsbedarf – und weitere Wohnflächen für inklusives Zusammenleben befinden. Die Eröffnung ist für den Herbst 2022 geplant.
Am 10. Februar fand im kleinen Kreis ein Richtfest statt. „Mit Gunst und Verlaub!“ hieß der Richtspruch, welchen Polier Thorsten Schirmer vortrug, bevor er, wie es Tradition ist, ein Glas an einer der Wände des Rohbaus zerschmetterte. Ihm und seinem Maurerteam, aber auch den Zimmerleuten und vielen anderen Handwerkern, dankte Bauherr und Vorstandsvorsitzender der SozDia Stiftung Berlin, Michael Heinisch-Kirch: „Damit wir hier nun ein Richtfest feiern können, haben sich viele viele Menschen sehr tatkräftig, engagiert und fleißig im wahrsten Sinne des Wortes ´Hand angelegt`. Herzlichen Dank dafür!“
In seiner Rede hob er auch den sozialen Charakter des Bauprojektes hervor: „Alle, die hier an der Pfarrstraße 93 mitgewirkt haben und mitwirken, sind nicht nur mit einem Bauprojekt beschäftigt, sondern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung von Räumen für Menschen mit Benachteiligungen und Menschen in der Nachbarschaft und somit einen Beitrag für ein gerechteres Leben in Berlin.“
Ihm zufolge hätten die künftigen Bewohner*innen auf dem derzeitigen Wohnungsmarkt keine Chance, mitten in der Berliner City zu wohnen, sondern würden an den Rand gedrängt. Einer Verdrängung derer, die sich ein Wohnen in Quartieren wie dem Kaskelkiez mittlerweile nicht mehr leisten können, wolle die SozDia entsprechend ihres Leitsatzes „Jeder Mensch hat einen Platz in der Mitte der Gesellschaft“ entgegenwirken.
Campus als Begegnungsort und Ort des interkulturellen Zusammenlebens
Als 2015 viele Menschen aus anderen Ländern nach Berlin kamen, die in wenig hilfreichen Sammelunterkünften landeten, entstand die Idee. Es sollte ein Ort des sozialen Miteinanders und Wohnens für unterschiedliche Kulturen und Herkunft geschaffen werden: ein Campus mitten in der Lichtenberger Victoriastadt. Das nun errichtete Haus mit seinen Einrichtungen und Angeboten bildet künftig zusammen mit der sich auf dem gleichen Gelände befindenden Kita Buntstift und einem geplanten Neubau mit Wohnraum für unterstützungsbedürftige Menschen, Menschen mit Fluchterfahrung oder auch für Studenten, den Campus IkuWo (Interkulturelles Wohnen).
Neun Familien unterschiedlicher Herkunft finden in den oberen Etagen ein zuhause. Im Familien.LEBEN werden sowohl die Kinder als auch die Eltern von einem multiprofessionellen Team rund um die Uhr unterstützt und begleitet, die Eltern behalten ihre Verantwortung sowie das Sorgerecht. Das Dachgeschoss beherbergt zwei weitere Wohnungen für inklusives Zusammenleben. Und die seit 15 Jahren in der nahegelegenen Spittastraße ansässige Jugend- und Begegnungsstätte „alte schmiede“ wird in die beiden unteren Etagen mit neuem Konzept und als "neue schmiede" einziehen. Mit ihrem Angebot trägt sie zum Miteinander und Austausch der neuen und alteingesessenen Nachbar*innen bei.
Die nächste Gelegenheit die Räumlichkeiten und das Konzept vor Eröffnung im Herbst kennenzulernen, bietet sich beim Straßenfest Viva Victoria am 14. Mai 2022.
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