Turmsanierung: Bundestag bewilligt Sondermittel für koptische Gemeinde
Lichtenberg. Die koptische Kirche am Roedeliusplatz erhält 137 000 Euro aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm für die Sanierung der beiden Kirchtürme.
"Das Kirchengebäude weist beträchtlichen Sanierungsbedarf auf. Das hat dazu geführt, dass Gottesdienste nur unter schweren Umständen möglich sind", so der Lichtenberger Bundestagsabgeordnete Martin Pätzold (CDU). Er freut sich, dass die koptische Kirche nun mit Geld rechnen kann. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die 137.000 Euro bewilligt.
Die Kopten sind eine christliche Minderheit. "Gerade nach den Vorkommnissen der letzten Monate müssen sie weiterhin ihre Religion ausüben können und ihren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft in Lichtenberg behalten", findet Martin Pätzold. In Ländern wie Ägypten und Libyen wird die Religionsgemeinschaft diskriminiert und verfolgt, weshalb unter den nach Deutschland flüchtenden Menschen auch Kopten sind.
"Wir betreuen in Berlin rund 200 geflüchtete Familien", sagt Pater Guirgis El Moharaki. Er begrüßt die Entscheidung des Bundestages. Seine koptisch-orthodoxe Gemeinde hatte in den vergangenen Jahren Benefizkonzerte veranstaltet und dabei Spenden für die Sanierung gesammelt. Nicht nur die Türme müssen renoviert werden, sondern auch das Kircheninnere. Dafür bräuchte es jedoch noch mehr Geld, sagt El Moharaki.
Die Gemeinde nutzt die ehemals evangelische Kirche am Roedeliusplatz seit dem Jahr 1998. Sie wurde auf den Namen St. Antonius und St. Shenouda getauft. Heute ist der denkmalgeschützte Bau nicht nur ein ökumenisches Zentrum, sondern auch der koptische Bischofssitz.
Die Gemeinde, die in Berlin 350 Familien zählt, engagiert sich für ihre Glaubensbrüder, die fliehen mussten. Nach der Enthauptung von 21 Kopten in Libyen im Frühjahr dieses Jahres fand in der Lichtenberger Kirche am Roedeliusplatz ein Gedenkgottesdienst statt. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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