Zille am Straßenrand: Stromnetz Berlin verschönert Trafohäuschen
Lichtenberg. Funktional, aber unscheinbar, bisweilen unschön beschmiert – das waren Stromkästen und Trafohäuser früher. Inzwischen kommt so manche Netzstation als kleines Kunstwerk daher. Eines steht in der Josef-Orlopp-Straße.
Fantasievoll-bunt statt schlicht und grau: Bemalte Verteilerkästen sind heutzutage im Stadtbild keine Seltenheit mehr. Auch das eine oder andere Trafohäuschen hat sich zum Blickfang gemausert – so zum Beispiel die Netzstation in der Josef-Orlopp-Straße 31. Betrieben von Stromnetz Berlin, versorgt sie die umliegenden Häuser des Wohnungsunternehmens Vovonia mit Energie. Soviel zur Funktion. Äußerlich erinnert der Flachbau jetzt an einen Künstler, dessen Name immer Berlin verbunden sein wird: den Maler Heinrich Zille (1858-1929). Weil schräg gegenüber das Hauptgebäude der „Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend“ steht, hat sich die Firma Stromnetz für ein Design im Zille-Stil entschieden. Der Konsum sei schließlich eines der bekannten Motive des Zeichners, so der Betreiber, der stadtweit diverse Trafohäuschen verschönern lässt.
Pinselheinrich wäre begeistert
Das Fassaden-Kunstwerk an der Ecke Josef-Orlopp-Straße und Vulkanstraße bezaubert vor allem durch seinen 3D-Effekt. Ein paar Zille’sche Figuren bewegen sich quasi ums Haus herum – so wirkt das Ganze wie eine lebendige Szene aus der Zeit von „Pinselheinrich“. Erst ein zweiter Blick schafft Klarheit, dass alles „bloß“ gemalt ist.
„Wir haben mit der farbenfrohen Gestaltung von Netzstationen und Verteilerkästen sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Stromnetz-Geschäftsführer Thomas Schäfer. „Also übernehmen wir gern weiter Verantwortung für ein schöneres Stadtbild.“ Wohnen ende ja nicht an der Haustür, ergänzt Sebastian Jung, Regional-Geschäftsführer der Vovonia: „Ein gepflegtes, zeitgemäßes Wohnumfeld gehört zu einem ansprechenden Zuhause. Die neu gestalteten Trafohäuser setzen da gelungene Akzente.“ bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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