Einblicke in die Arbeit der Stasi
Campus für Demokratie öffnet zur Langen Nacht der Museen am 25. August

Mit einem umfangreichen Programm startet der Campus für Demokratie samt Stasi-Musuem in die Lange Nacht der Museen. | Foto: Berit Müller
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Zur Langen Nacht der Museen am Sonnabend, 25. August, öffnet auch die ehemalige Stasi-Zentrale in der Normannenstraße - und zwar mit einem umfangreichen Programm. Drei Ausstellungen und diverse Führungen sind im Angebot.

Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Lichtenberg war mit rund 50 Gebäuden und tausenden Büros ein riesiger Komplex, in dem zu DDR-Zeiten bis zu 7000 Menschen hauptamtlich beschäftigt waren. Heute ist der frühere Hauptsitz der Stasi ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand; Campus für Demokratie heißt nun das Gelände zwischen Rusche-, Normannenstraße und Frankfurter Allee.

Zur Langen Nacht der Museen präsentieren der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, und die Robert-Havemann-Gesellschaft Ausstellungen zu unterschiedlichen Schwerpunkten: Das Stasimuseum in Haus 1 – Dienstsitz des letzten Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke – veranschaulicht Struktur, Methoden und Wirkungsweise der DDR-Staatssicherheit. Zu sehen sind zahlreiche, bisweilen einzigartige Objekte wie Spezialkameras, Wanzen, Einbruchswerkzeuge oder Geräte zum heimlichen Öffnen von Briefen. Die Diensträume Erich Mielkes sind im Originalzustand erhalten und zu besichtigen.

Die Open-Air-Ausstellung im Innenhof dokumentiert die wichtigsten Stationen der friedlichen Revolution in der DDR 1989/90. Die zweisprachige Schau führt von den Anfängen des Protests über den Mauerfall bis zur deutschen Einheit. Auf 136 Tafeln stellt sie Motive und Ziele von Beteiligten dar und zeigt, wie vielschichtig der Prozess verlief.

In Haus 7 zeigt die neue Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs unter dem Titel „Einblick ins Geheime“, wie und warum die Stasi die Akten anlegte und welche Bedeutung sie in der Gegenwart haben. Auf vier Etagen erläutert sie,   wie die Unterlagen entstanden sind, die heute 111 Akten-Kilometer umfassen. Die Sonderausstellung „Am Vorabend des konterrevolutionären Putsches“ zum 50. Jahrestag des Prager Frühlings zeigt das Vorgehen des MfS gegen Sympathisanten der tschechoslowakischen Reformbestrebungen in der DDR.

Der Campus ist zur Langen Nacht der Museen durchgängig von 18 bis 1 Uhr nachts geöffnet; jede halbe Stunde ist die Führung „Unterwegs im Museum – Wie zu Mielkes Zeiten“ im Angebot. Treffpunkt ist das Foyer im Haus 1. Ebenfalls zu jeder halben Stunde gibt es die Führung „Unterwegs im Archiv – Einblicke ins Geheime“, mit Treff im dritten Stock von Haus 7. Um 18 Uhr startet eine Kinderführung im Foyer von Haus 1. Interessierte Mädchen und Jungen im Alter ab zwölf Jahren erfahren Wissenswertes über Aufgaben und Methoden der Stasi.

Jeweils um 18.30, 20.30 und 22.30 Uhr führt Zeitzeuge Tim Eisenlohr von der Oppositionsgruppe Umweltbibliothek durch die Open-Air-Ausstellung. Start der Tour ist vor Haus 22. Um 19, 21.30 und 23. Uhr heißt es „Unterwegs in Mielkes Revier“, Thema der Führung sind Informationen über das einst abgeriegelte Gelände, Details zu den einzelnen Gebäuden und die Abteilungen, die darin untergebracht waren. Treffpunkt ist vor Haus 1. Um 19.30 und 21 Uhr gibt es in Haus 1, Raum 3.12 Zeitzeugenberichte rund um die Ereignisse des Prager Frühlings und um 20 Uhr heißt es „Mit dem Chef unterwegs“. Der Direktor des Stasimuseums, Jörg Drieselmann, führt durch die Dauerausstellung in Haus 1.

Eine szenische Lesung aus Stasi-Akten beginnt jeweils um 20.30 und 22.30 Uhr im Treppenhaus von Haus 7. Unter dem Titel „Chefsache“ führt Roland Jahn um 21 Uhr durch die neue Dauerausstellung „Einblick ins Geheime“. Wer sich zwischendurch stärken will: Vor Haus 1 hält der „Thüringer aus Apolda“ Spezialitäten vom Grill bereit. Ort ist der Campus für Demokratie, Eingang Ruschestraße 103. Tickets für die Lange Nacht der Museen kosten 18, ermäßigt 12 Euro, erhältlich an der Kasse des Stasimuseums.

Weitere Infos auf www.lange-nacht-der-museen.de.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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