Vor 30 Jahren am Alexanderplatz - Proteste gegen Egon Krenz
Die SED-Diktatur steht am Abgrund

Protest gegen die Wahl von Egon Krenz am Alexanderplatz. | Foto: Ralf Drescher
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Am 24. Oktober 1989 steht das SED-Regime kurz vor dem Abgrund. Eine Woche zuvor ist Erich Honecker von Mitgliedern des Zentralkomitees der SED gezwungen worden, seinen Rücktritt zu erklären. "Kronprinz" Egon Krenz hat Stelle und Macht übernommen. Aber bei der Opposition im Osten Deutschlands ist der frühere FDJ-Chef nicht gerade angesehen. Hatte der doch als Leiter der Zentralen Wahlkommission die Fälschung der Volkskammerwahlen vom Mai 1989 abgestritten und Anfang  Juni die Niederschlagung der Studentenaufstände in Peking bejubelt.
Am 24. Oktober reicht es den Berlinern im Osten der Stadt. Mehrere tausend Demonstranten ziehen rund um den Alexanderplatz und protestieren gegen Krenz. Der Demonstrationszug geht bis zum Staatsratsgebäude am heutigen Schlossplatz. Hier stellen sich zweitrangige SED-Funktionäre der Diskussion, darunter der stellvertretende DDR-Außenminister Harry Ott (1933-2005), siehe Foto.
Gut zehn Tage später kamen die Demonstranten mit Verstärkung zum Alexanderplatz zurück, über 500 000 Menschen forderten freie Wahlen, Reisefreiheit und Zulassung von Oppositionsparteien. Wenige Tage später fiel die Mauer. Ihres Repressionsapparates beraubt, war der Untergang der DDR nicht mehr aufzuhalten. Krenz sicherten die Demonstranten am 4. November 1989 mit jenem Plakat, dass ihn mit großen Zähnen als gefräßigen Wolf zeigt, einen Platz in den Geschichtbüchern. Und der Liedermacherbarde Wolf Biermann widmete dem Möchtegern-Staatsratsvorsitzenden in seinem Lied von den "Verdorbenen Greisen" eine eigene Strophe.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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