Antworten rund ums Schulsystem
Integrationsbeirat Lichtenberg hat Elternbroschüre in acht Sprachen erstellt

Bei der Koptischen Gemeinde in der Kirche am Roedeliusplatz haben Anas Rukbi und Bürgermeister Michael Grunst die neue Elternbroschüre vor Kurzem vorgestellt. Vater Girgis fand das Projekt lobenswert. | Foto: Berit Müller
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Viele Familien, die noch nicht lange in der Stadt leben, brauchen Hilfe bei der Orientierung im komplexen Berliner Schulsystem. Die bietet jetzt die neue Elternbroschüre „Schule. Wege und Mehr.“

Auf welche Schule soll mein Kind gehen? Welche Schulabschlüsse gibt es in Berlin? Was ist eine Einschulungsuntersuchung? Wer hilft, wenn es Probleme gibt? Das sind nur einige Fragen, die sich gerade neuzugewanderte Eltern stellen, wenn es um ihren Nachwuchs und dessen Schulweg geht. „Viele Eltern haben hohe Bildungsziele für ihre Kinder“, sagt Anas Rukbi, Sprecher des Lichtenberger Integrationsbeirats. „Aber sie wissen vielleicht nicht, dass man das Abitur nicht nur am Gymnasium erwerben kann oder dass eine Ausbildung vergleichbar gute Berufsaussichten schafft.“ Und auch der Schulalltag wirft jede Menge Fragen auf. Elternabende, Krankmeldungen oder finanzielle Hilfen im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets: Was in Berlin zu den Selbstverständlichkeiten zählt, ist in manchen Herkunftsländern gar nicht üblich.

Auf Initiative des Integrationsbeirats ist nun eine mehrsprachige Infobroschüre erschienen. Gemeinsam mit Beratern aus der Praxis und einer Mitarbeiterin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Bildungskoordination für Neuzugewanderte“ wurden die wichtigsten Fragen aus der Beratungspraxis gesammelt, thematisch gebündelt und in leichter Sprache beantwortet.

Über Grundsätzliches hinaus

Auf rund 50 Seiten gibt das Heft Auskunft über Kitabesuch, Bildungswege, Rechte und Pflichten im Schulalltag. Erschienen ist es in insgesamt acht Sprachen. Neben der Version in einfachem Deutsch sind Ausgaben auf Vietnamesisch, Arabisch, Englisch, Russisch, Dari/Farsi, Rumänisch und Bulgarisch erhältlich. Die Übersetzungen waren bisweilen eine Herausforderung, wie die Lichtenberger Integrationsbeauftragte Bärbel Olhagaray berichtet: „Es mussten ja auch Begriffe übersetzt oder umschrieben werden, die es in anderen Sprachen gar nicht gibt.“

Weil die Broschüre nicht alle Fragen klären kann, finden sich darin auch Hinweise zu Beratungseinrichtungen und diverse Anlaufstellen mit ihren Angeboten zur Unterstützung. Das Heft liegt unter anderem im Jugendamt in der Große-Leege-Straße 103, im Schul- und Sportamt in Alt-Friedrichsfelde 60 und im Rathaus, Möllendorffstraße 6, aus. Online ist steht die Broschüre auf https://bwurl.de/14gh.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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