Über 100 Jahre Erfahrung in der Ausbildung
Pflegeschule des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge hat noch freie Plätze
„Covid-19 hat uns erneut aufgezeigt, dass der Pflegebereich eine unverzichtbare Säule unserer Gesellschaft ist“, sagte Wolfgang Steinherr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Mitte.
Die demographische, aber auch die epidemische Entwicklung führe dazu, dass Alten- und Gesundheitspflege immer bedeutsamer werden. Um dem gerecht zu werden, sind eine ausreichende personelle Ausstattung und eine professionelle Ausbildung zwingend erforderlich, so Steinherr.
Ein Gesundheitsunternehmen, das sich der professionellen Ausbildung von Pflegenden verschrieben hat, ist das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH). Es zieht seit über 100 Jahren in einer eigenen Pflegeschule Fachkräfte heran. 86 in drei Ausbildungsjahren sind es aktuell, am 1. Oktober können weitere 32 junge Leute beginnen, berichtet die Leiterin der KEH-Pflegeschule, Katharina Gottwald. „Der überwiegende Teil der Stellen ist bereits besetzt“, sagt sie. „Aber noch gibt es freie Plätze, für die wir Bewerbungen entgegennehmen.“
Einen Eindruck von der Ausbildung an der KEH-Pflegeschule, vor allem auch unter den Bedingungen der Pandemie, verschafften sich Wolfgang Steinherr und Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) kürzlich bei einem Besuch an der Herzbergstraße 79. „Junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu begeistern heißt auch, entsprechende positive Rahmenbedingungen zu bieten“, sagt Steinherr. „Dies gelingt dem KEH durch Flexibilität, die Bereitstellung von Wohnmöglichkeiten, Kinderbetreuung und vieles mehr.“ Dazu gehört auch, dass das KEH Auszubildenden eine garantierte Übernahme nach erfolgreichem Abschluss anbietet.
„Die Monate der Pandemie haben uns wieder einmal schmerzlich vor Augen geführt, wie wichtig Pflegerinnen und Pfleger sind“, sagt Bürgermeister Michael Grunst. „Deshalb bin ich dem KEH unendlich dankbar für die langjährigen und erfolgreichen Bemühungen, kompetente Fachkräfte auszubilden. Allein wird es aber niemand schaffen, den Fachkräftemangel in diesem Bereich zu beseitigen. Da müssen wir an den Rahmenbedingungen arbeiten.“
Seit 2020 gibt es gemäß dem neuen Pflegeberufegesetz keine Sonderausbildung für Krankenpfleger, für die Kinderpflege oder die Altenpflege mehr, sondern eine sogenannte generalistische Ausbildung. Diese Wechsel sei am KEH gut gelungen, schätzt Andrea Wagner-Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin, ein. „Auch während der Coronazeit wurde bei uns sowohl praktisch als auch in der Pflegeschule ausgebildet. Unsere Schülerinnen und Schüler haben vor Ort, in geteilten Gruppen, online sowie in Hybridform weitergelernt. Dass wir trotz der widrigen Umstände die Ausbildung fortführen konnten, ist eine große Leistung unserer Lehrkräfte und Auszubildenden, auf die wir sehr stolz sind.“
In Berlin werden in nahezu allen Bereichen noch Auszubildende gesucht, berichtet Wolfgang Steinherr. In der Pflege ist erfolgreichen Absolventen ein Arbeitsplatz garantiert, weiß er. „Die Einsatz- und Spezialisierungsmöglichkeiten sind in diesem Beruf vielfältig, bis hin zum Studium.“
Insgesamt sind über 5600 Ausbildungsplätze in Berlin noch nicht besetzt. Mehr als 7600 junge Leute suchen noch einen Ausbildungsplatz. Jugendliche sollten umgehend die Jugendberufsagentur Berlin unter Telefon 90 19 19 19 kontaktieren. Unternehmen, die Auszubildende suchen, unterstützt der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit, der unter der kostenlosen Hotline Telefon 0800/455 55 20 zu erreichen ist.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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