Ein Spaziergang durch den Weberwiesenkiez
Auf den Spuren von Bauten und Menschen

Zu einem Spaziergang durch den Weberwiesen-Kiez lädt der Lichtenberger Autor Fritz Wollenberg in seinem neuen Buch ein. | Foto:  Bernd Wähner
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Um Entdeckenswertes rund um die Weberwiese geht es im zweiten Teil der Reihe „Friedrichshain – vertraut und doch geheimnisvoll“. Geschrieben und herausgegeben wurde er vom Lichtenberger Fritz Wollenberg.

Der wuchs in Friedrichshain auf und kennt die Geschichte des Ortsteils gut. „Ich habe früher Stadterkundungen vor allem für Kinder angeboten“, berichtet Fritz Wollenberg. „Dafür hatte ich viel Material und zahlreiche Fotos.“ Ab 2018 bot er dann auch Vorträge zu den Kiezen an. "Ich wollte aber, dass das von mir recherchierte Material noch mehr Menschen erreicht.“ So entstand die Idee, mit eigenen Publikationen Stadtführungen anzubieten. Seinen ersten Stadtführer verband Wollenberg mit seiner zweiten Leidenschaft, der internationalen Plansprache Esperanto. Mit „Vom Zamenhofpark zum Rummelsburger See“ begab er sich auf die Spuren des Esperanto in Rummelsburg. In Deutsch und Esperanto vermittelte er Wissenswertes.

Danach gab er einen Stadtführer durch den Samariterkiez heraus, in dem er aufwuchs. Und nun folgt der benachbarte Weberwiesenkiez. „Der neue Stadtführer lockt die Nutzer weg von den Touristenpfaden in einen Kiez voller Leben“, sagt Fritz Wollenberg. „Hier haben Architektinnen und Architekten, wie Hans Scharoun, Ludmilla Herzenstein und Hermann Henselmann in der Auseinandersetzung um das Bauen in der Nachkriegszeit ihre Spuren hinterlassen.“ Davon zeugen Laubenganghäuser, das Hochhaus an der Weberwiese und die Bauten entlang der Karl-Marx-Allee.

Fritz Wollenberg beschränkt sich aber nicht auf Bauwerke. Er stellt Menschen vor, die Galerien aufbauten, Jazzkonzerte organisieren, Uhren reparieren, die Stadtnatur erhalten oder für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung sorgen. Der Autor erinnert aber auch an Gebäude, die es nicht mehr gibt, wie die einstige Friedrichshainer Mädchen-Mittelschule, an der die bekannte Montessori-Pädagogin Clara Grunwald unterrichtete. Am Schulstandort befindet sich heute eine Grünanlage.

Der 103-seitige Stadtführer im A5-Format enthält eine Wegskizze, eine Wegbeschreibung mit Informationen sowie über 100 Fotos. Im Anhang finden sich ein Personen- und Sachindex sowie eine Übersicht mit Internetseiten von Einrichtungen. Wer den kompletten Weg in rund zwei Stunden abläuft, dem wir sicher so manches Aha-Erlebnis beschert. Der Stadtführer durch den Weberwiesen-Kiez ist für sechs Euro unter ISBN 978-3-823965-3-8 erhältlich. Im Kiez ist er unter anderem in der Franz-Mehring-Buchhandlung an der Frankfurter Allee 65 garantiert zu bekommen.

Fritz Wollenberg sammelt bereits Material über den Andreaskiez. Vorher arbeitet er aber zunächst am nächsten Band auf den Spuren des Esperanto in Berlin. Mitte des Jahres möchte er einen gedruckten Esperanto-Spaziergang zwischen Alexanderplatz und Tiergarten präsentieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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