„L'Chaim – Auf das Leben!“
Ausstellung über jüdisches Leben in Berlin
Im Rathaus Lichtenberg wird vom 8. bis 18. Oktober eine Ausstellung zu jüdischem Leben in Berlin gezeigt. In kurzen Videos wird dabei vor allem der vielfältige Alltag sowie Gedanken und Gefühle der Menschen gezeigt.
Die Geschichte Berlins wurde seit Jahrhunderten von Jüdinnen und Juden mitgestaltet. Nach dem Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 leben heute wieder alteingesessene Familien wie auch zugewanderte Juden und Jüdinnen aus der ganzen Welt in der Stadt. Diese Vielfalt zeigt die Wanderausstellung „L'Chaim – Auf das Leben!“ in kurzen Videos über den Alltag von Juden, die Deutschland heute als ihre Heimat bezeichnen.
Die Portraitierten weisen unterschiedlichste Sozialisationen auf, vom Rabbi bis zum Punk. Die 15- bis 20-minütigen Videos zeigen das alltägliche Leben von Juden und Jüdinnen in Berlin und geben Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt. Die Filme über 37 verschiedene Menschen sind in Themenfelder eingeteilt: „Die jüdische Religion“, „Das Judentum“, „Heimat“, Minderheit, Mischpoke, „Das ist mir wichtig“ und „Zusammen in Berlin“. Es werden auch nichtjüdische Menschen porträtiert, die starke Bezüge zum jüdischen Leben haben, um Brücken für ein Miteinander zu bauen.
Mehr als kulturelle Vorurteile
Entwickelt wurde die Ausstellung vom Verein KIgA (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus), der sich mit politischer Bildung für die Migrationsgesellschaft befasst. Dervis Hizarci, Vorstandsvorsitzender, erklärt: „Mit L'Chaim richten wir uns insbesondere an Menschen, die bisher wenig oder gar nichts über die Vielfalt jüdischen Lebens wissen oder nur Vorurteile kennen.“ Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bestätigt: „Bei den Vorbereitungen ist uns klar geworden, dass wir eigentlich fast nichts über jüdisches Leben in Lichtenberg wissen. Das möchte ich nun ändern!“
Zur zusätzlichen Information bietet die Ausstellung neben den Videos auch Einführungstexte, ein Glossar zur Begriffserklärung und Biografien der porträtierten Menschen. Außerdem können sich Gruppen für Workshops anmelden, die zur Reflexion und zum Dialog über eigene Perspektiven anregen. Für Schulen ist die Ausstellung zudem über das Internet zugänglich, damit Inhalte auch im Unterricht genutzt werden können.
Eröffnet wurde „L'Chaim – Auf das Leben!“ am 7. Oktober mit feierlichem Empfang und Eröffnungsreden unter anderem von der Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli.
Bei freiem Eintritt ist die Ausstellung montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Zudem werden Führungen jeweils um 18 Uhr angeboten, und zwar am 9. Oktober, 11. Oktober, 14. Oktober und 18. Oktober.
Autor:Luise Giggel aus Wedding |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.