Russisch-deutsche Fotografien
Ausstellung zur Erinnerung an Dichter Bobrowski

Fotoserien zu Erinnerungsorten und Gedichten von Johannes Bobrowski zeigt jetzt eine Ausstellung, die gleichzeitig an zwei Orten zu sehen ist – im Kulturhaus Karlshorst und im Rathaus an der Möllendorffstraße.

Den Titel „aus Spiegeln beschoss uns das Licht – Ein Dialog zwischen Sprache und Bild“ hat der Kaliningrader Künstler Dmitry Vyshemirsky für sein Projekt zum 100. Geburtstag des deutschen Dichters Johannes Bobrowski (1917 bis 1965) gewählt. Mehr als 60 Fotografien zeigen eine besondere Auswahl von Arbeiten, dazu gibt es ein Begleitprogramm mit Gesprächen zwischen russischen und deutschen Literaturwissenschaftlern, Soziologen und Philosophen.

Im Zentrum der Ausstellung steht der Dialog zwischen Sprache und Bild. Johannes Bobrowski, einer der wichtigsten deutschen Dichter und Erzähler, wurde in Tilsit, heute Sowjetsk, geboren. Aus seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und dem Bewusstsein der historischen Schuld der Deutschen gegenüber den Völkern Osteuropas entwickelte Bobrowski sein literarisches Programm. Es ging ihm um eine poetische Beschreibung der osteuropäischen Kultur und Geschichte, aber auch darum, an Vergessenes zu erinnern, mit Gedichten und Prosa zur Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern beizutragen.

Inspiration zur Völkerfreundschaft

Dmitry Vyshemirsky beschäftigt sich seit den späten 1980er-Jahren nicht nur mit der Geschichte Kaliningrads, sondern auch mit der wechselvollen Vergangenheit Russlands. Zu einer seiner bekanntesten Arbeiten gehört die Fotoserie „Spuren des Gulag“, die in der Zeit der Perestroika an Orten der stalinistischen Lager im Norden der Sowjetunion entstand. Den deutschen Dichter Johannes Bobrowski entdeckte der Fotograf bei einer Ausstellung im Jahre 2000. Beeindruckt von der Stärke und der Bildhaftigkeit der Gedichte, begann Vyshemirsky wie Bobrowski, an der Erinnerung zu arbeiten und vor dem Hintergrund der Geschichte Kaliningrads zwischen den Völkern zu vermitteln.

Seit 2015 lebt und arbeitet Dmitry Vyshemirsky in Berlin. Seit 1990 ist er Mitglied der Russian Society of Art Photographers. Seine Werke sind in zahlreichen Ausstellungen in Russland, Europa und den USA, sowie in Fotoalben zu sehen. Seit den 1980er-Jahren schuf er Serien zum post-deutschen und post-sowjetischen Kulturraum der Region Kaliningrad.

Zweigeteilte Ausstellung

Teil I der Ausstellung ist noch bis zum 25. November in der Galerie im Kulturhaus Karlshort zu sehen, Teil II zeigt im gleichen Zeitraum das Rathaus Lichtenberg in der Möllendorffstraße 6. Dort gibt es auch nähere Informationen zum Begleitprogramm. Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Publikation mit über 80 Fotografien von Dmitry Vyshemirsky, einer Auswahl von sieben Gedichten von Johannes Bobrowski und vier Texten von russischen und deutschen Wissenschaftlern.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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