Bauauftakt für größte Jugendherberge der Hauptstadt

Beim symbolischen Spatenstich anwesend waren Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) und Angela Braasch-Eggert, Präsidentin des DJH-Hauptverbands (v.r.) | Foto: Wrobel
  • Beim symbolischen Spatenstich anwesend waren Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) und Angela Braasch-Eggert, Präsidentin des DJH-Hauptverbands (v.r.)
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Im Frühjahr 2016 eröffnet im denkmalgeschützten Ensemble märkischer Backsteingotik an der Marktstraße 9-12 die größte Jugendherberge Berlins. Das Haus soll aber nicht nur moderne Übernachtungsmöglichkeiten haben, sondern auch Angebote für Kultur und Bildung.

"Seit der Wende gab es die Idee, in der Hauptstadt ein großes Besucherzentrum für junge Menschen zu schaffen", sagt Angela Braasch-Eggert, Präsidentin des Hauptverbands des Deutschen Jugendherbergswerks. "Doch noch fehlt ein solcher Leuchtturm in der Jugendherbergslandschaft."

Nur drei Jugendherbergen gibt es bislang in ganz Berlin, alle liegen im Westen der Stadt. Die größte, das "Berlin International" befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und bietet etwa 340 Betten.

Nicht zuletzt der Standortvorteil am künftigen Verkehrsknotenpunkt Ostkreuz war es, der das Deutsche Jugendherbergswerk mit seinen Verbänden dazu bewogen hat, im denkmalgeschützten Ensemble an der Marktstraße 9-12 das "Flaggschiff" aller deutschen Jugendherbergen zu errichten. Am 4. April fiel mit einem symbolischen Spatenstich der Startschuss für die Umbauarbeiten, die den ehemaligen Standort der Hochschule für Technik und Wirtschaft bis zum Frühjahr 2016 in einen modernen Übernachtungs- und Bildungsort verwandeln sollen. Und zwar ganz im Sinne der Philosophie der Jugendherbergen: "Hier geht es darum, dass Menschen die Welt entdecken und ihren Horizont erweitern - ganz unabhängig vom Geldbeutel", so die Staatssekretärin für Jugend und Familie, Sigrid Klebba (SPD).

Rund zehn Millionen Euro kosten die Umbauarbeiten der 1907 im Stile märkischer Backsteingotik erbauten Schul- und Verwaltungsgebäude. Für das Projekt haben zehn Gesellschafter eigens eine eigene, gemeinnütziges Unternehmen gegründet. So sichert nicht nur der Hauptverband des Deutschen Jugendherbergswerks die Finanzierung, sondern auch Landesverbände wie Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. 445 Betten soll die neue Jugendherberge einmal anbieten, mit rund 100.000 Übernachtungen im Jahr rechnen die Gesellschafter.

Schon seit 2010 gibt es den Pachtvertrag über das Gelände mit dem Land Berlin. Doch erst die Gründung der Betreibergesellschaft konnte die Finanzierung des prestigeträchtigen Projekts sichern. Ob das Investitionsvolumen ausreicht, ist jedoch noch offen. Denn die jetzt begonnenen Umbauarbeiten erstrecken sich in erster Linie auf das Hauptgebäude. Das daneben liegende Verwaltungsgebäude soll zu einem Seminarhaus werden. Den Bauantrag haben die Gesellschafter vor kurzem eingereicht, er ist jedoch noch nicht genehmigt.

Auch als Kulturstandort könnte sich das Domizil auf Zeit künftig einen Namen machen. "Wir möchten uns hier fest etablieren", sagt Wolfgang Stüßel, Leiter des Theater Strahl aus Schöneberg. Das Ensemble bespielt derzeit die marode Turnhalle auf dem Gelände.

Die Schöneberger Bühne soll Unterpächter der Gebäude bleiben, das wünschen sich jedenfalls auch die Verantwortlichen des Jugendherbergswerks. Allerdings müsste Strahl die Modernisierung und den Anbau von Büros und Lagerräumen selbst finanzieren - das Geld dafür hat das Jugendherbergswerk nicht eingeplant. Das Theater Strahl bemüht sich schon seit längerer Zeit um Mittel aus der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, rund 3,6 Millionen Euro wären nötig.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 430× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 334× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.393× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 1.118× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.