Kunstprojekt und Ruhemöglichkeit zugleich
Die ersten vier „Versitzstücke“ am Rathaus sind eingeweiht

Der Künstler Robert Platz schraubte zur Bankübergabe auf dem Rathausvorplatz ein Informationsschild an eine der Bänke. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Künstler Robert Platz schraubte zur Bankübergabe auf dem Rathausvorplatz ein Informationsschild an eine der Bänke.
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Auf dem Vorplatz vor dem Rathaus an der Möllendorffstraße 6 stehen jetzt vier Bänke. Sie sind grün, braun und mehrfarbig-bunt.

Was zunächst wie zufällig zusammengestellt aussieht, hat einen tieferen und auch ganz praktischen Sinn. Bei den Bänken handelt es sich um ein Kunstprojekt. Und zugleich wird damit endlich auch eine Sitzmöglichkeit auf dem Rathausvorplatz geschaffen, die es bisher aus Gründen des Denkmalschutzes nicht gab.

„Versitzstücke“ heißt das Kunstprojekt von Robert Platz, das der Künstler gemeinsam mit Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und der Beauftragten für Städtepartnerschaften des Bezirksamts, Annegret Sachadä, einweihte. Robert Platz ging als Sieger aus einem vom Bezirksamt ausgelobten Kunst-am-Bau-Wettbewerb hervor. Er hatte die Idee, die sieben Lichtenberger Städtepartnerschaften auf dem Rathausvorplatz darzustellen. Umgesetzt wird die Idee, indem je eine Bank aus den Partnerstädten mit einer aus Lichtenberg getauscht wird.

Jede der zunächst vier Bänke erhielt eine Plakette, die auf den Ursprungsort und die Projekt-Website www.berlin.de/versitzstuecke verweist. Auf dieser kann man auch erfahren, zu welchen Kommunen der Bezirk Städtepartnerschaften unterhält.

Im vergangenen August reiste ein Projektteam um Robert Platz zu den Städtepartnern zur „Bankübergabe“. „Wir waren eine Woche lang quer durch Europa unterwegs“, berichtet der Künstler. Der Banktausch erfolgte in Jurbarkas in Litauen, in Warschau-Białołęka und in Hajnówka in Polen sowie in Wien-Margareten in Österreich. Dort wurden Parkbänke des Modells „Alt Berlin“, die zuvor im Lichtenberger Rathauspark standen, übergeben und im Gegenzug typische Bänke aus den jeweiligen Städten mitgenommen. Die vier Bänke sind nun vor dem Rathaus aufgestellt.

Die Bank aus Jurbarkas stand dort am Busbahnhof und trägt übersetzt die Aufschrift: „Immer habe ich die Reisenden begrüßt und verabschiedet. Jetzt war ich selbst unterwegs. Labas!“ Aus Wien-Margareten kommt indes die bunte Regenbogenbank, die Robert Platz am besten gefällt, wie er sagt. Der Bankaustausch in Hanoi-Hoan Kiem in Vietnam und Maputo-KaMubukwana in Mosambik ist bereits auf den Weg gebracht und wird voraussichtlich in diesem Jahr erfolgen. Problematisch ist das Projekt mit Kaliningrad in Russland. Von dort gibt es bisher noch keine zustimmenden Signale, aber Lichtenberg will auch bei diesem Städtepartner weiter am Ball bleiben, sagt Michael Grunst.

„Mit den Bänken haben wir ein schönes Zeugnis unserer Städtepartnerschaften direkt vor dem Rathaus“, so der Bürgermeister. „Sie laden ein zum Verweilen und zum gedanklichen Reisen an die Orte in der Welt, mit denen Lichtenberg besonders verbunden ist. Bänke sind Orte des Alltags und der Kommunikation. Sie sind also ein besonders passendes Symbol für Städtepartnerschaften auf kommunaler Ebene.“

Robert Platz resümiert: „Das Projekt und die Reise zu den vier Lichtenberger Städtepartnern in Europa haben unendlich viele Momente der Begegnung geboten.“ Als Künstler habe er dabei viel gelernt und mehr über die Partnerkommunen erfahren. „Die Welt rückt zusammen in diesen Zeiten und die gegenseitige Zuneigung ist groß. Als Initiator hoffe ich, das Projekt drückt aus, worum es hier geht: Gemeinsam vielfältig sein“, so der Künstler.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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