„Hier stehe ich …“: Luther-Ausstellung zum Ende des Reformationsjahres
Einen internationalen Titel haben die Macher ihrer Ausstellung gegeben, denn es geht um ein Ereignis, das weltweite Konsequenzen hatte: Martin Luther und die Reformation. „#Here I stand“ heißt die Schau, die bis zum 20. Dezember im Rathaus Lichtenberg zu sehen ist.
30 Poster zeigen und veranschaulichen mit Hilfe moderner Infografiken die wichtigsten Stationen der Reformationsgeschichte - und ihre Auswirkungen bis heute. „Die Ausstellung stellt die Ereignisse vor 500 Jahren in den Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Umwälzungen“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Die Auseinandersetzung mit dieser, unserer Geschichte gibt uns Mut und Inspiration, die Fragen unserer Zeit nach dem Wert von Freiheit, Menschenwürde, Demokratie, nach der Gestaltung unseres Zusammenlebens zu bewältigen.“
Ausgehend von Martin Luthers Biografie wirft die Schau einen Blick auf die Lebenswelt der Menschen vor der Reformation und die Dynamik, die sich nach Luthers Veröffentlichung der 95 Thesen entspann. Dabei geht es um zentrale Fragen der Reformationsgeschichte. Wie verbreitete sich die neue Lehre? Was genau geschah in Wittenberg 1517? Was war das Neue an Luthers Theologie?
Edgar Dusda, Pfarrer der Evangelischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg, verbindet mit der Reformation und mit Martin Luther „dass sie stark zur Gewissensbildung beigetragen haben und für eine Authentizität des Glaubens stehen. Der Glaube hat neben seiner spirituellen Seite immer auch eine gesellschaftliche und politische Dimension. Er beinhaltet immer auch eine Möglichkeit der Weltgestaltung.“
Die Zeit zwischen 1520 und 1530 war in Europa eine Zeit des Umbruchs, auch für die Geschlechterrollen. Dass Frauen in der Reformation durchaus eine Rolle spielten, wird heute oft vergessen – die Ausstellung geht auch darauf ein. Und sie zeigt, wie sich der Protestantismus in den USA ausbreitete. Nicht zuletzt klärt sie Frage, was der Bürgerrechtler Martin Luther King mit seinem deutschen Namensvetter gemeinsam hat. Gestaltet hat die Ausstellung die Berliner Agentur Golden Section Graphics.
Zu „#Here I stand“ gibt es eine kostenlose App – die Poster-Rallye „Lutherbound“. Damit können sich Besucher auf eine spielerische Rallye begeben. Martin Luther kommt selbst zu Wort und stellt das Wissen der Spieler auf die Probe. Die Antworten zu den Fragen sind auf den Plakaten der Ausstellung zu finden. So ist die Schau auch für jüngere Schüler spannend, die nebenbei etwas lernen können.
Die Ausstellung ist bis Mittwoch, 20. Dezember, im Rathaus Lichtenberg in der Möllendorffstraße 6 zu sehen - montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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