Industrie-Ära mit Tag des offenen Denkmals entdecken

Noch bis 26. September können sich Interessierte für eine Führung am 1. Oktober anmelden. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Am Tag des offenen Denkmals gibt es berlinweit über 330 Denkmäler zu entdecken. Die Zeit der Industrialisierung lässt sich besonders gut im Bezirk Lichtenberg erkunden.

Zu den geheimnisvollsten Bauten gehört im Bezirk die Villa Heike in der Freienwalder Straße 17: Seit Jahren steht der Altbau nahe der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen leer. 1910 als Wohn- und Geschäftshaus für den Maschinenfabrikanten Richard Heike errichtet, überstand es den Zweiten Weltkrieg ohne Schaden. 1945 wurde es von russischen Militärs konfisziert, später oblag es im Sperrgebiet rund um das Gefängnis Hohenschönhausen der Staatssicherheit. Zu dem hier einst gelagerten geheimen NS-Archiv und dem gewaltsamen Tod des Fabrikanten Heike recherchierten die Architekten Christof Schubert und Peter Rieder. Zum Tag des offenen Denkmals geben sie am 10. und am 11. September bei Führungen um 11, 13 und um 15 Uhr einen Einblick in die Geschichte des Hauses, zeigen aber auch den Ausblick auf dessen Wiederbelebung als Atelierhaus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ein echtes technisches Denkmal ist im Museum Kesselhaus Herzberge zu entdecken. 100 Jahre lang wurde mit Heizkesseln im Krankenhaus Herzberge eingeheizt, in den ersten Jahrzehnten gar Strom produziert.

Zilles Victoriastadt

Joachim Schütz und die Mitglieder des Fördervereins des Museums führen Besucher am 11. September zwischen 11 und 17 Uhr nach Bedarf durch die Ausstellung. Mehr dazu gibt es unter  54 72 24 24.

Die Folgen der Industrialisierung in Berlin hielt wohl keiner so eindrucksvoll fest, wie der sozialkritische Zeichner und Maler Heinrich Zille (1858-1929). Was wenige wissen: Bevor der "Pinselheinrich" sich in Charlottenburg niederließ, wohnte er in der Lichtenberger Victoriastadt. Juliane Kose und Steffen Strietzel laden dazu ein, in der Führung "Hier wohnte der Pinselheinrich" am 10. und 11. September ab 10 Uhr den Stadtteil aus der Perspektive von Zille kennenzulernen. Treffpunkt: Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24. Weiteres unter  57 79 73 88 11. KW

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Das komplette Programm gibt es unter www.berlin.de/denkmaltag.
Noch bis 26. September können sich Interessierte für eine Führung am 1. Oktober anmelden. | Foto: Wrobel
Auch das Heizkraftwerk Klingenberg ist ein bedeutendes Industriedenkmal – im expressionistischem Stil erbaut. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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